Gute Schule 2020 – mit G8flexi
„Zum Thema des sogenannten ‚Turbo-Abiturs‘ oder auch G8/G9 war das eine gute und breite Debatte auf dem Landesparteitag. Eins ist klar: wir werden die Geburtsfehler von G8 beheben. Ein gleichlange Schulzeit in der Unterstufe bis zu 10. Klasse. Dann haben alle Schülerinnen und Schüler den gleichen Start in die Oberstufe. Wer will kann dann nach zwei Jahren sein Abitur machen, wer möchte kann sich aber noch ein Jahr in der Oberstufe orientieren. Wieder andere werden die Zeit nutzen und Erfahrungen im Ausland sammeln“ so Sven Wolf am Rande des Parteitags in Bochum. „Die konkreten Ideen werden wir in unser Wahlprogramm aufnehmen und für eine gesetzliche Regelung nach der Landtagswahl im Mai 2017 werben.“
Die NRW-SPD hat am 16.09. in Düsseldorf das Papier „Gute Schule. Beste Bildung.“ vorgestellt, das dem Landesparteitag der NRWSPD am 24. September zur Beschlussfassung vorgeschlagen wurde.
Unsere Punkte für das G8flexi:
- Es muss möglich sein, auch am Gymnasium die Wahl zu haben: Abitur in 12 oder Abitur in 13 Jahren!
- Gleichzeitig muss es aber den qualifizierenden Abschluss nach der Jahrgangsstufe 10 geben!
- Das Abitur wird individuell: für jede und jeden im richtigen Tempo zum Abschluss! Ohne Schulformwechsel!
- Mehr Zeit zum Lernen und Leben in der Sek I, die dann wieder 6 Jahre umfasst!
- Schülerinnen und Schüler müssen sich erst in der 9. Klasse entscheiden, nicht schon nach der 4. Klasse!
- Direkt in die Qualifikation oder erst mal ein Orientierungsjahr. Damit wird auch ein Auslandsjahr wieder problemlos möglich!
Warum erst jetzt?
Am „Runden Tisch zu G8/G9“ haben wir gemeinsam mit den anderen im Landtag vertretenen Fraktionen, vor allem jedoch mit den Akteuren des Schullebens, konstruktiv daran gearbeitet, innerhalb des in NRW eingeführten Modells Lösungen für diese Problemstellungen zu finden. Besonders die Konzentration der fünf Ergänzungsstunden auf Förderbedarfe sowie die Begrenzung der Hausaufgaben und der Anzahl der Klassenarbeiten haben zu einer Entspannung an den Schulen geführt. Im Ganzen müssen wir jedoch heute feststellen: Das Modell der Schulzeitverkürzung in der Sekundarstufe I stößt an seine Grenzen. Die wesentlichen Webfehler der damaligen Reform sind durch Optimierungen innerhalb des Modells nicht zu beseitigen.
Wann soll das kommen?
Gründlichkeit geht bei uns vor Schnelligkeit. Erst müssen alle Rahmenbedingungen stehen. Der Vorlauf benötigt mindestens ein Schuljahr – aber auch Schülerinnen und Schüler, die bereits das Gymnasium besuchen, können von der Reform profitieren. Bis zu welcher Jahrgangsstufe, wird am Runden Tisch noch zu klären sein.