Besuch im Centrum Schwule Geschichte (CSG) in Köln
„Bei meinem Besuch am 18. Mai habe ich mir ein Bild machen können, wie umfangreich doch die Arbeit dort ist. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter leisten Hervorragendes. Da gibt es vieles zu dokumentieren, zusammenzutragen und zu erhalten, um die Geschichte der Homosexualität aufzuzeichnen. Es ist wichtig, gerade für die nächsten Generationen den Weg der Entwicklung des Schwulen Lebens nachvollziehbar, erleb- und erfahrbar zu machen und deutlich zu machen, welchen Verfolgungen, Hindernissen und auch persönlichen Katastrophen die Menschen in der Vergangenheit trotzen mussten, um den Weg zu bereiten für eine bessere Zukunft.“
Auch heute noch dauert der Kampf um Normalität und Anerkennung an und wir müssen jeden Tag die Errungenschaften der Gleichberechtigung von LSBTTI gegen Rückschritte und Anfeindungen verteidigen.“
Nach einer Tour unter der fachkundigen Führung von Willi Kutsch durch die Räumlichkeiten des CSG, die sich seit 1997 im Kölner Stadtteil Kalk befinden, gab es einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche und die Entstehungsgeschichte des CSG.
Das Centrum ist ein eingetragener Verein und wurde 1984 durch die Zusammenführung der beiden Initiativen „Rheinisches Schwulenarchiv“ und „Arbeitskreis schwule Geschichte“ gegründet. Das CSG hat es sich zur Aufgabe gemacht, das umfangreiche Quellenmaterial zur Geschichte der Homosexualität, wie z. B. Zeitschriften, Zeitungsartikel und Plakate, sowie Audio- und Video-Dateien, nicht nur zu sammeln und zu archivieren, sondern auch die historischen Zusammenhänge aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht unter anderem durch regelmäßige Ausstellungen während des „Come-Together-Cups“ auf den Vorwiesen des RheinEnergieSTADION in Köln und im Rahmen des Cologne-Pride, sowie durch eigene Publikationen, zu denen auch das Magazin „HIStory“ gehört, welches dreimal im Jahr erscheint.
Dabei geht es nicht nur um die Geschichte der Schwulenbewegung in Köln und im Rheinland, die immer noch den größten Bestandteil der Arbeit ausmacht, sondern auch um einen Blick auf die Geschichte der Homosexualität in Deutschland und in der Welt.
Finanziert wird das CSG zum größten Teil aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Jedoch können die Kosten dadurch nicht immer gedeckt werden, zumal der Bestand des Archivs zusehens wächst. Wie jedes Archiv bedarf es einer fachgerechten Lagerung des Quellenmaterials, um dessen Erhaltung auch in Zukunft zu garantieren. Diesen Ansprüchen genügen die Räumlichkeiten in Köln Kalk leider nicht, weswegen sich der Verein zur Zeit nach möglichen Alternativen umschaut.