Besuch bei Henkel zeigt: Nachhaltige und wirtschaftliche Industrie ist möglich – Politik muss diese Entwicklung unterstützen
Mit dem geschäftsführenden Vorstand der SPD-Fraktion haben wir heute den Unternehmenssitz und Produktionsstandort Düsseldorf der Firma Henkel besucht. Thema waren der Stand und die Perspektiven der sozial-ökologischen Transformation der Industrie in Nordrhein-Westfalen.

Foto: Alexander Stahl
Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Die Industrie in Nordrhein-Westfalen steht vor enormen Herausforderungen. Die akute Energiekrise mit den stark gestiegenen Kosten trifft vor allem Unternehmen, die viel Strom und Wärme nutzen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, angesichts der Klimakrise nachhaltig zu produzieren. An diesen Anforderungen entscheidet sich, ob NRW in Zukunft eine starke Wirtschaft mit guten Arbeitsplätzen hat. Wir wollen Wertschöpfung und gut bezahlte Jobs erhalten und neu schaffen. Die Energiepreiskrise und vor allem die Klimakrise dürfen nicht dazu führen, dass in NRW eine Deindustrialisierung stattfindet. Vielmehr ist das Ziel die klimaneutrale Produktion 2045, damit Nordrhein-Westfalen eine attraktive und vorbildliche Industrieregion wird.
Die Industrie in NRW hat Vorbilder, die zeigen, dass der Weg in eine nachhaltige und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft möglich ist. Dazu gehört Henkel. Das Unternehmen setzt sich mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf vielfältige Weise für eine klimaneutrale Produktion ein. Von der Dekarbonisierung der Prozesse über das chemische Recycling bis zur Verwirklichung einer echten Kreislaufwirtschaft sind die Chancen groß. Hinzu kommen Synergien bei industrieller Produktion und Wärmeversorgung. So stellt sich der Traditionskonzern neuen Herausforderungen.
Henkel zeigt, was möglich ist. Wir wollen, dass die Industrie im ganzen Land gestärkt aus der sozial-ökologischen Transformation herausgeht. Es ist Aufgabe der Politik, hier die Weichen zu stellen. Von der Landesregierung erwarten wir dieses Engagement. Doch ihre Industriepolitik ist zu sporadisch. Bei Thyssenkrupp bringt sie sich richtigerweise gemeinsam mit dem Bund für den Wandel hin zu grünem Stahl ein. Dieses Projekt beweist, wie das Zusammenspiel von Wirtschaft und Staat gelingen kann. Doch was ist mit anderen Branchen, Unternehmen und Projekten? Hinter einem Leuchtturm darf sich das Land nicht verstecken. Zumal nicht alle Unternehmen die wirtschaftliche Kraft haben, mit den Veränderungen alleine fertig zu werden. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehlt das Eigenkapital. Seit mehr als einem Jahr fordern wir nun schon einen Transformationsfonds für NRW. Mit diesem sollen Unternehmen die klimafreundliche Umstellung ihrer Geschäftsmodelle und Prozesse finanzieren können.
Ebenso muss das Land den Infrastrukturausbau für eine nachhaltige Energieversorgung unserer Betriebe in Rekordzeit ermöglichen. Investitionsentscheidungen dürfen nicht an hohen Kosten für Energie oder am Mangel von erneuerbaren Energien sowie von Wasserstoff scheitern. Eine positive Entwicklung unserer Industrie ist möglich. Das zeigt Henkel in Düsseldorf. Jetzt müssen wir Erfolge in die Fläche bringen. Das erfordert ein gemeinsames Engagement von Politik und Wirtschaft.“