Zu Besuch bei dem Unternehmen GIRA vor Ort
Ich konnte mir vor Ort ansehen, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit neuester digitaler Ausstattung arbeiten. Die Technik „denkt mit“, erinnert an bestimmte Arbeitsschritte und kalkuliert bis ins kleinste Detail die kundengerechte Verpackung – etwa wie hoch oder schwer das Paket werden soll. Ich freue mich, dass ich einen Einblick in die Produktion erhalten konnte und wir uns über die Herausforderungen von Industrie 4.0 und die Arbeitsstrukturen der Zukunft austauschen konnten.
Zum Gespräch und zum Rundgang durch das neue Produktionsgebäude von GIRA, das aktuell gerade bezogen wird, trafen sich der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Giersiepen, Werkleiter Andreas Dürwald und die Personalleiterin Alexandra Ptock mit dem Landtagsabgeordneten Sven Wolf.
„Der Neubau ist beeindruckend – sehr ansprechend vom Design her und eher ungewöhnlich für eine Produktionshalle, aber auch funktionell und mit energiesparender Bodenbeheizung. Es gibt helle, gut strukturierte Arbeitsplätze und auch offene, kommunikative Räume. Im Zwischengeschoss, auf der sogenannten ‚Mezzaninebene“ treffen sich dann Entwickler und Produktionsteams. Diese vertikale Kommunikation ist bautechnisch eine interessante Lösung“, fasst Sven Wolf seine Eindrücke zusammen.
„Die Digitalisierung ist am weitesten vorangeschritten im Bereich der Logistik. Auf der anderen Seite haben wir nach wie vor Kunden, die lieber den Printkatalog zur Hand nehmen für ihre Bestellungen. Es werden bei der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine immer Gewöhnungsprozesse eine Rolle spielen. Wir setzen da auch auf die Veränderungsbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erläutert Dirk Giersiepen.
Neue Berufsfelder kommen hinzu. So hat das Unternehmen größeren Bedarf an Softwareentwicklern. In diesem Bereich nutzt das Unternehmen auch überregionale Kooperationsmöglichkeiten, sei es die Zusammenarbeit mit jungen Entwickler-Teams in Köln oder die Beteiligung an einer Softwareschmiede in Oldenburg. Hürden gibt es eher im Bereich zu ausgedehnter Datenschutzbestimmungen oder etwa im Vorfeld der Baumaßnahme beim mühsamen Sondieren nach Kampfmittelüberresten.
„Ich habe herausgehört, dass sicherlich auf dem Gebiet der Berufsausbildung noch Anstrengungen erforderlich sind, um auch an den Berufsschulen technisch auf die Anforderungen im Unternehmen vorzubereiten. Im Betrieb bedarf es dann flexibler Fortbildung, damit auch jede und jeder Einzelne auf seine Weise mit dem Veränderungstempo in der Gesellschaft mithalten kann. GIRA hat als großer Arbeitgeber unserer Region gute Rahmenbedingungen vorzuweisen – dazu gehört ganz sicher eine tarifgerechte Bezahlung, aber auch die Betriebs-KiTa mit 30 Plätzen.“
Besonders gefalle ihm natürlich das gesellschaftliche Engagement bei Aktionen wie der bundesweiten Kampagne ‚Made in Germany – Made by Vielfalt, meint Sven Wolf. „27 unterschiedliche Nationalitäten arbeiten hier zusammen. Da steht Vielfalt nicht nur in einem Leitbild, sondern prägt die tägliche Arbeit.“
Zusammen mit 49 anderen Familienunternehmen bezieht GIRA Stellung für Toleranz und Weltoffenheit. Das Leitmotiv lautet: „Nicht die Herkunft und der kulturelle Hintergrund der Menschen sind entscheidend, sondern ein friedvolles und respektvolles Miteinander“.