Schlagwort: Tarifverträge

  • Pflegebonus kann nur der erste Schritt sein – Land NRW muss 500 Euro draufsatteln

    Pflegebonus kann nur der erste Schritt sein – Land NRW muss 500 Euro draufsatteln

    Dazu erklärte Josef Neumann, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Das ist eine gute Nachricht für die Beschäftigten in der Altenpflege, aber das reicht uns nicht. Wir fordern, den Pflegebonus auf alle Pflegekräfte im Gesundheitsbereich auszudehnen, die jetzt in dieser Krise alle hervorragende Arbeit leisten. Damit stehen wir an der Seite der Gewerkschaften und der Verbände. Zusätzlich zu den 1000 Euro muss schnellstmöglich das Land die weiteren 500 Euro zahlen.

    Die einmalige Bonuszahlung kann aber nur ein erster Schritt sein. Flächendeckende Tarifverträge mit guten Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung müssen jetzt folgen. Der Applaus auf den Balkonen für die Helden des Alltags ist gut und richtig, die Beschäftigten haben aber vor allem eine Wertschätzung verdient, die sich nachhaltig auszahlt.“

  • Zu Besuch bei dem Unternehmen GIRA vor Ort

    Zu Besuch bei dem Unternehmen GIRA vor Ort

    Zum Gespräch und zum Rundgang durch das neue Produktionsgebäude von GIRA, das aktuell gerade bezogen wird, trafen sich der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Giersiepen, Werkleiter Andreas Dürwald und die Personalleiterin Alexandra Ptock mit dem Landtagsabgeordneten Sven Wolf.

    „Der Neubau ist beeindruckend – sehr ansprechend vom Design her und eher ungewöhnlich für eine Produktionshalle, aber auch funktionell und mit energiesparender Bodenbeheizung. Es gibt helle, gut strukturierte Arbeitsplätze und auch offene, kommunikative Räume. Im Zwischengeschoss, auf der sogenannten ‚Mezzaninebene“ treffen sich dann Entwickler und Produktionsteams. Diese vertikale Kommunikation ist bautechnisch eine interessante Lösung“, fasst Sven Wolf seine Eindrücke zusammen.

    „Die Digitalisierung ist am weitesten vorangeschritten im Bereich der Logistik. Auf der anderen Seite haben wir nach wie vor Kunden, die lieber den Printkatalog zur Hand nehmen für ihre Bestellungen. Es werden bei der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine immer Gewöhnungsprozesse eine Rolle spielen. Wir setzen da auch auf die Veränderungsbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erläutert Dirk Giersiepen.

    Neue Berufsfelder kommen hinzu. So hat das Unternehmen größeren Bedarf an Softwareentwicklern. In diesem Bereich nutzt das Unternehmen auch überregionale Kooperationsmöglichkeiten, sei es die Zusammenarbeit mit jungen Entwickler-Teams in Köln oder die Beteiligung an einer Softwareschmiede in Oldenburg. Hürden gibt es eher im Bereich zu ausgedehnter Datenschutzbestimmungen oder etwa im Vorfeld der Baumaßnahme beim mühsamen Sondieren nach Kampfmittelüberresten.

    „Ich habe herausgehört, dass sicherlich auf dem Gebiet der Berufsausbildung noch Anstrengungen erforderlich sind, um auch an den Berufsschulen technisch auf die Anforderungen im Unternehmen vorzubereiten. Im Betrieb bedarf es dann flexibler Fortbildung, damit auch jede und jeder Einzelne auf seine Weise mit dem Veränderungstempo in der Gesellschaft mithalten kann. GIRA hat als großer Arbeitgeber unserer Region gute Rahmenbedingungen vorzuweisen – dazu gehört ganz sicher eine tarifgerechte Bezahlung, aber auch die Betriebs-KiTa mit 30 Plätzen.“

    Besonders gefalle ihm natürlich das gesellschaftliche Engagement bei Aktionen wie der bundesweiten Kampagne ‚Made in Germany – Made by Vielfalt, meint Sven Wolf. „27 unterschiedliche Nationalitäten arbeiten hier zusammen. Da steht Vielfalt nicht nur in einem Leitbild, sondern prägt die tägliche Arbeit.“

    Zusammen mit 49 anderen Familienunternehmen bezieht GIRA Stellung für Toleranz und Weltoffenheit. Das Leitmotiv lautet: „Nicht die Herkunft und der kulturelle Hintergrund der Menschen sind entscheidend, sondern ein friedvolles und respektvolles Miteinander“.

    zur Website des Unternehmens

  • Landesregierung will mit einer Bundesratsinitiative die Arbeitszeitbestimmungen aufweichen

    Landesregierung will mit einer Bundesratsinitiative die Arbeitszeitbestimmungen aufweichen

    „Die EU-Arbeitszeitrichtlinie legt nur einen Mindestschutz fest: Eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden, keine Beschränkung bei der täglichen Arbeitszeit. Unser Arbeitszeitgesetz räumt den Sozialpartnern schon jetzt das Recht ein, abweichende Regelungen festzulegen. Dies kann auf Basis von Tarifverträgen oder durch Abschluss einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung erfolgen. Statt einseitiger Vorgaben gibt es dabei die Chance eines gerechten Ausgleichs von Interessen. Das deutsche Arbeitsrecht ist also bereits jetzt so flexibel, dass es erhebliche Ausnahmen vom Acht-Stunden-Tag und Ausnahmen vom Verbot der Sonntagsarbeit zulässt. Das genügt. Da muss nicht noch mehr Spielraum her, der ein Tor zur Ausbeutung von Arbeitnehmern öffnet.

    Aus meinen vielen Besuchen bei örtlichen Unternehmen weiß ich, dass heute immer mehr Fachkräfte gesucht werden. Viele Menschen legen mehr Wert auf ein gutes Arbeitsumfeld. Modern gesagt: die Work-Life-Balance muss stimmen. Eine drängende Frage ist etwa: ‚Wenn mein Chef mir Freitagabend noch eine e-Mail schreibt, genügt meine Antwort dann am Montag, wenn ich zurück im Büro bin, oder muss ich auch am Wochenende meine beruflichen Emails bearbeiten?’“, so Wolf. „In unserem Antrag für das Plenum haben wir auch darauf hingewiesen, dass wir neue Konzepte für Arbeitsbeziehungen in der digitalen Arbeitswelt entwickeln müssen und auch die Begriffe Arbeitnehmer und Betrieb an die digitalisierte Arbeitswelt angepasst werden müssen.“

    MMD17-1665