Mehr Gelder für Klassenfahrten an Gedenkstätten
Die jetzigen Schülerinnen und Schüler müssen auch heute die dunklen Seiten unserer Geschichte kennenlernen. Denn wir stehen alle in der Verpflichtung, Gräueltaten und Verfolgungen von Minderheiten in unserer Gesellschaft heute und morgen zu verhindern. Besonders Fahrten zu Gedenkstätten können dazu beitragen, zu verstehen, wie es zu einem solchen Verlust der Menschlichkeit in einer Gesellschaft kommen kann.
Wie interessiert auch die heutige Schülergeneration ist, zeigen die Initiativen zum Pferdestall des EMA-Gymnasiums oder die Betreuung von Stolpersteinen in unserer Stadt durch Schülerinnen und Schüler, etwa des GBG-Gymnasiums.
Der Schulausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hat heute einstimmig einer deutlichen Mittelerhöhung zur Durchführung von Schulfahrten an Gedenkstätten politischer Gewaltherrschaft zugestimmt.
Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW, erklärt zu diesem Votum, das auf einem Änderungsantrag der SPD-Fraktion basiert:
„Wir freuen uns, dass das Interesse an einem Besuch der Gedenkorte, an denen meist nationalsozialistischer Gewaltverbrechen gedacht wird, so groß ist. Diese hautnahe Vermittlung von Geschichte gilt es unbedingt zu unterstützen und finanziell möglich zu machen. So erfahren Schülerinnen und Schüler, welche grauenhaften Folgen aus populistischen Hassbotschaften erwachsen können.
Deshalb haben wir heute im Schulausschuss einen Änderungsantrag zum Haushaltsgesetz 2019 vorgelegt, der eine Mittelerhöhung um ein Drittel (250.000 Euro) vorsieht. Die Nachfrage nach Klassenfahrten an Gedenkstätten im In- und Ausland war zuletzt so hoch, dass die veranschlagten Gelder nicht ausreichten. Wir begrüßen, dass die Landesregierung den Nachbesserungsbedarf eingesehen und einen entsprechenden Änderungsantrag – inhaltsgleich mit unserem – in letzter Minute eingebracht hat. So sind die Mittel für 2019 gesichert.“