Vollendung des Denkmals für ehemalige jüdische Mitschüler
Am letzten Dienstag wurde das Denkmal für ehemalige jüdische Schüler am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) feierlich eingeweiht.
Von Frederik Mücher
Nach der schon in diesem Sommer befestigten Gedenkplatte für die im Holocaust ermordeten jüdischen Mitschüler der EMA, wurde nun das Ensemble durch den Freund-Baum, der nach dem ehemaligen Schüler und Grundinitiator Siegmund Freund benannt ist, abgerundet.
Dieser kam vor fünf Jahren in seine alte Heimatstadt Remscheid, um dort der Verlegung der Stolpersteine seiner Eltern beizuwohnen. Dabei waren auch Oberstufenschüler seiner ehemaligen Schule anwesend, die sich nach dessen Besuch ausgiebig mit der Suche nach ehemaligen jüdischen Mitschülern beschäftigten.
Über die Jahre wuchs allmählich eine Gruppe engagierter Schüler aus den Jahrgangsstufen 10 bis 13 zusammen, die Archive durchstöberten, Bücher wälzten und Akten durchsahen.
So konnten 32 ehemalige Schüler gefunden und ihre Schicksale größtenteils aufgedeckt werden.
Am Ende der Arbeit stand die Idee eines Denkmals, nachdem bereits drei Stolpersteine unter Anwesenheit Herrn Freunds verlegt worden waren.
Dieser Idee widmete sich eine Gruppe kunstinteressierter Schüler, die eine Skulptur in Form eines Baumes entwarfen und anfertigten.
Der Baum der nun vor dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium steht, stellt einen Baum der Schulgemeinschaft dar, dessen Äste in die Schule hineinwachsen und fest mit dieser verankert sind.
Ein Ast ist jedoch abgetrennt, er symbolisiert die durch das NS-Regime geraubten jüdischen Schüler dieser Schule. Der Ast wird, um dieses Symbol noch zu verstärken, mit der Zeit dunkler werden, da die Legierung an dieser Stelle oxidationsanfällig ist.
Die Einweihung war für alle Anwesenden ein sehr berührender Moment und man kann allen Beteiligten, ob nun Schülern, Lehrer oder Unterstützern nur das allergrößte Lob für ihr Engagement und ihre Leistungen aussprechen.
Besonders muss man jedoch Herrn Siegmund Freund danken, durch den die Projekte und das Denkmal erst möglich geworden sind.