Schülerinnen und Schüler aus Kırşehir bei uns in Düsseldorf
Ich freue mich sehr, dass Schülerinnen und Schüler aus Remscheids Partnerstadt Kırşehir in den Landtag gekommen sind zur Besichtigung und zu einer Gesprächsrunde mit mir und meinem Landtagskollegen Jens Nettekoven. Viele spannende Fragen hatten sie mitgebracht. Eine tolle Diskussion!
Im Mittelpunkt standen dabei die Arbeitsweise des Parlaments, die Aufgaben der Abgeordneten, das deutsche Wahlsystem und die Koalitionsbildung von Regierungsparteien. Die Gäste durften ausnahmsweise auch einmal auf den Stühlen der Abgeordneten im Plenarsaal Platz nehmen.
„Wie sind Sie in die Politik gekommen? Was motiviert Sie?“, wollten die Gäste von den beiden Abgeordneten wissen. Aber auch Fragen zum Alltag wurden gestellt: „Wie lange arbeiten Sie denn?“ „Das ist unterschiedlich. Im Grunde ist jeder Tag anders“, betonte Sven Wolf. „Am Dienstag tagen aber zeitgleich alle Fraktionen – da sind alle Abgeordneten wie auch an den Plenartagen in Düsseldorf. Viele Aufgaben werden aber auch in Remscheid und Radevormwald vor Ort wahrgenommen.“ Da gehe es darum, sich für einzelne Anliegen einzusetzen, sich um Probleme zu kümmern, zu erklären und, wo es geht, zu helfen, erklärten die Abgeordneten.
Die Schülerinnen und Schüler waren auch überrascht, dass Abgeordnete per Bahn und Straßenbahn anreisen und nicht mit dem Auto. In der Türkei seien die Politikerinnen und Politiker mit einem Fahrer unterwegs und nicht so sichtbar. „Wir vertreten das Volk, wir sind das Volk. Wie wollen wir die Menschen, die wir vertreten, kennen, wenn wir nicht mit ihnen gemeinsam unterwegs sind?“, meinte Jens Nettekoven.
Nach über zwei Jahren Corona-bedingter Pause konnte erstmals wieder eine Austauschgruppe aus Kırşehir nach Remscheid kommen. Den Besuch im Landtag hatte der Freundschaftsverein Remscheid-Kırşehir e.V. organisiert, der sich sehr für Jugendbegegnung und Schüleraustausch einsetzt. Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Erden Ankay-Nachtwein, der Ehrenvorsitzende des Vereins, der ehemalige Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Lennep Hartmut Demski und Vorstandsmitglied Handan Sezen begleiteten die Gruppe.
„Eine Städtepartnerschaft lebt von den Menschen, die sich dafür begeistern und sich dafür einsetzen“, meinte Jens Nettekoven. „So ein Austausch muss mit Leben gefüllt werden, damit er nicht nur auf dem Papier steht. Dafür ein großes Dankeschön an die Gruppe!“
„Dank auch Erden Ankay-Nachtwein für die tatkräftige Unterstützung bei der Übersetzung der vielen Informationen ins Türkische“, so Sven Wolf. „Wir hoffen, dass auch zukünftig noch viele Gruppen aus Kırşehir zu uns kommen. Es ist schön, sich auszutauschen und dabei gegenseitig noch mehr über die Heimatstädte zu erfahren.“
Und der Eindruck der Schülerinnen und Schüler von Remscheid? Leise sei es hier auf den Straßen verglichen mit den lebhaften Gesprächen auf den Straßen in Kırşehir. Und ordentlich sei es. Und die Menschen seien pünktlich.