Gedenken zum 20. Jahrestag des Brandanschlags auf das Haus der Familie Genç in Solingen
„In unserer letzten Plenarsitzung haben wir dem Solinger Brandanschlag vor 20 Jahren gedacht. Landtagspräsidentin Gödecke erinnerte mit einer bewegenden Rede an die aufwühlenden Ereignisse von damals und die große Geste der Familie Genç immer wieder zur Integration und Versöhnung die Hand zu reichen“ erinnert der Remscheider Abgeordnete Sven Wolf.
Landtagspräsidentin Gödecke: Gedenken zum 20. Jahrestag des Brandanschlags auf das Haus der Familie Genç in Solingen
An den Brandanschlag in Solingen am 29. Mai 1993, bei dem fünf Menschen umkamen und drei weitere lebensgefährlich verletzt wurden, hat Landtagspräsidentin Carina Gödecke in der heutigen Plenarsitzung erinnert. Der furchtbare Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç gehöre „zweifellos zu den dunkelsten Tagen in der Geschichte unseres Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.“ Der Landtag Nordrhein-Westfalen wolle in seiner letzten Plenarsitzung vor diesem erschütternden Datum der Opfer gedenken und der Familie signalisieren, dass sie nicht vergessen sei. „Wir teilen ihren Schmerz und ihre Trauer. Und wir wissen um unsere Verantwortung, die daraus erwächst“, so die Landtagspräsidentin.
„Tief berührt“ und dankbar zeigte sich Gödecke durch die Anwesenheit von Frau Mevlüde und Herrn Durmus Genç auf der Besuchertribüne des NRW-Parlaments.
„Wir alle empfinden Ihr Kommen als großartige Geste des Miteinanders und der Versöhnung“, so die Landtagspräsidentin. Die Bestrafung der Mörder habe der Familie Genç ihre fünf Töchter und Enkelinnen nicht zurückgeben können, umso bewundernswerter sei die Haltung von Mevlüde Genç, die mit ihrem Mann diesen Schicksalsschlag mit unerschütterlicher Festigkeit im Glauben ertragen habe.
Gödecke erinnerte an die ausländerfeindlichen Ausschreitungen Anfang der 90er Jahre in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und Mölln, aber auch an die Welle der Solidarität, die der Brandanschlag von Solingen ausgelöst habe. Der Landtag NRW habe seitdem in der Migrationspolitik stets mit großer Einmütigkeit gehandelt. Das habe mit dazu geführt, „dass rechtsradikale Parteien bisher in unserem Land null Chance bei Landtagswahlen hatten.“
Die Landtagspräsidentin schloss ihre Ansprache mit den Worten: „Tragen wir alle mit unseren Möglichkeiten dazu bei, dass in unserem Land Jede und Jeder leben kann – ohne Angst, verschieden zu sein.“
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