Bessere Lebensbedingungen für Bienen und Insekten
Der Remscheider Hobby-Imker Johannes Remijn gab mir einen spannenden Einblick wie sich Bienenvölker organisieren und was zu beachten ist, wenn man Bienen hält. Ich konnte mich selbst davon überzeugen, wie lecker Honig schmecken kann, wenn die Bienen eine reiche Auswahl an Pollen zur Verfügung haben.
In einem 3km-Radius sind die Bienenvölker unterwegs. Wer Bienen hält, kann diese jedoch nicht einfach sich selbst überlassen. Geschwächte Bienen müssen unterstützt und geschickt vor Milben geschützt werden, heranwachsende Bienen mit Gaben von Zuckerwasser über den Winter mit Energie versorgt werden. Tipps und Hilfe zur Bienenhaltung erhält man bei den Vereinen. Johannes Remijn ist selbst Mitglied im Bienenzuchtverein Wermelskirchen e.V. . Über 100 Imker gibt es in Remscheid.
Einen Helm oder Schutz braucht Imker Remijn beim Umgang mit den Bienen in der Regel nicht. Bienen sind sehr friedlich und stechen nicht, höchstens wenn man wirklich zwei oder drei zerdrückt. „Wenn es einmal passiert ist, den Stachel nicht hinausziehen, sondern wegkratzen – dann bleibt weniger Gift zurück“, meint Johannes Remijn.
Eine Königin lebt 5 Jahre, die normale Arbeitsbiene aber etwa nur 1/2 Jahr. Mit dem „Bienentanz“ signalisieren die Bienen, dass sie einen Fund für Nektar oder Pollen gemacht haben. Je mehr sie wackeln, umso größer die Ausbeute, die Größte des „getanzten“ Kreises sagt etwas über die Lage des Fundortes aus. Imker haben Befugnisse und dürfen ihren Schwarm, wenn er abtrünnig geworden ist, wieder heimholen – auch wenn sie dazu in Nachbars Garten müssen und sogar einen Ast absägen (wofür der Besitzer dann aber auch entschädigt wird).
Wichtig für die Verbesserung der Lebensbedingungen ist eine reiche Vielfalt von Blüten – ob Blumen, Obstbäume oder Sträucher. Was wir alle tun können? „Einfach den Rasen nicht gar so oft mähen, den Löwenzahn stehenlassen“, meint Imker Remijn.
Weitere Informationen über Bienen und das Imkern:
Bienenzuchtverein Wermelskirchen e.V.
Dazu wollen wir Abgeordnete auch beitragen, indem wir die Menschen dazu ermuntern, Wildblumen in den Gärten anzusäen.
Schädlingsbekämpfungsmittel im Freiland können die Orientierungsfähigkeit der Bienen beeinträchtigen. Hierzu ist aber noch fundierte Forschungsarbeit notwendig. Die SPD-Landtagsfraktion hat im letzten Jahr bereits einen Antrag in den Landtag eingebracht, die Forschung zu intensivieren. Am Tag meines Besuchs hatte gerade die Europäische Union über das Verbot des Einsatzes von drei Pflanzengiften der Gruppe der Neonicotinoide im Freiland abgestimmt.