Der Neustart in der Wohnungspolitik braucht einen Politikwechsel
In Nordrhein-Westfalen leben rund 10,5 Millionen Menschen zur Miete. Doch gleichzeitig herrscht in NRW akute Wohnungsnot. So fehlen bis zum Jahr 2040 bei uns rund eine Million Wohnungen. Hinzu kommt: Zwischen 2000 und 2019 hat sich der Bestand an mietpreisgebundenen Wohnungen in NRW nahezu halbiert. Drei Zimmer, Küche, Diele, Bad – das können sich in NRW immer weniger leisten.

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Deshalb fordern die Sozialdemokraten in dieser Sitzungswoche des Landtags eine Offensive für starken und bezahlbaren Wohnungsbau, um deutlich mehr mietpreisgebundener Wohnraum zu schaffen.
In NRW schrumpft der Wohnraum, den Normalverdienende bezahlen können. Die Mieten steigen zum Teil rasanter als die realen Einkommenszuwächse. Das hat gravierende soziale Folgen und führt zu einer finanziellen Überlastung von Haushalten mit geringen Einkommen wie Single-Haushalten, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen, Geringverdienern, Alleinerziehenden und Familien mit mehreren Kindern.
Als überlastet gilt dabei, wer mehr als 30 Prozent seines verfügbaren Haushaltseinkommens für die Miete aufwenden muss. Und davon sind in NRW immer mehr Menschen betroffen. In Remscheid trifft das einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge auf nahezu 45 % der Miethaushalte zu.
Das Geld der Leute wird durch die Mieten geradezu aufgefressen. Es fallen in den nächsten Jahren immer mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung. 2019 hatten wir in Remscheid noch 4600 Sozialwohnungen im Bestand. Bis zum Jahr 2030 werden das voraussichtlich nur noch 500 Wohnungen sein. In den nächsten 10 Jahren verlieren wir somit dadurch mehr als 4000 Wohnungen bei den mietpreisgebundenen Wohnungen.