„Zocken statt nur hocken“: Videoschalte mit E-Sportlern
Eigentlich wollte ich mich am vergangenen Donnerstag persönlich mit Philipp Brämer und Pasquale Cammareri treffen, um mit ihnen über ihren Verein „Esport BERG“ zu sprechen. Wegen der Kontakteinschränkungen haben wir kurzerhand das Gespräch als Videoschalte durchgeführt. Eine gute Initiative! Jeden Montag können sich Remscheider Spielerinnen und Spieler im Turnier messen.
„Wir sind im März letzten Jahres als einfaches Team für das Spiel Rocket League gestartet und haben schnell gemerkt, dass sich der finanzielle und organisatorische Aufwand nur als Verein stemmen lässt. Unser Ziel ist es, das Bergische Land bestmöglich in der aufstrebenden deutschen E-Sport-Szene zu repräsentieren. Dabei möchten wir einerseits Talente aus der Region fördern. Andererseits setzen wir etwa durch die Organisation von Turnieren oder eine breite Öffentlichkeitsarbeit darauf, den Bekanntheitsgrad unserer Disziplin deutlich zu erhöhen“, erklärten die Vereinsgründer Philipp Brämer und Pasquale Cammareri.
Von der Politik wünscht sich der Verein deshalb, das Thema E-Sport gerade wegen der immer noch existierenden Vorbehalte weiter auf der Agenda zu behalten.
Wer sich intensiv damit beschäftigt, dürfte schnell merken: E-Sport ist richtiger Sport, für den ebenfalls intensiv trainiert werden muss. Wie bei jeder Sportart gibt es aber nicht nur die Profis, sondern auch den Breitensport. Etwa aus dem Bereich der Jugendförderung habe ich schon vermehrt den Wunsch vernommen, in Zukunft auch E-Sport-Angebote zu etablieren. Hier sehe ich großes Anknüpfungspotenzial für Esport BERG, wobei selbstverständlich auch auf einen kritischen Umgang mit diesen Medien geachtet werden muss.
Seit einiger Zeit schon steht der Verein in intensivem Kontakt mit den Remscheider Jusos und der SPD in Lennep, wo sich der bisher einzige E-Sport-Verein im Bergischen Land in Zukunft ansiedeln wird. „Die Szene wächst rasant und könnte in Zukunft viele Menschen zu Turnieren zu uns nach Remscheid locken. Das kann eine Riesenchance für die ganze Stadt sein“, sagten die Juso-Vorstandsmitglieder Daniel Pilz und Burhan Türken.
Für dieses Jahr hatte der Verein schon eine Reihe von Turnieren in Remscheid und der näheren Umgebung geplant. Um dem drohenden Corona-Aus und allzu großer Langeweile in den heimischen vier Wänden zu entgehen, reagierten die E-Sportler schnell. Unter dem Motto „Zocken statt nur hocken“ riefen sie den wöchentlich stattfindenden „BERGISCH BRAWL“ ins Leben. Dahinter verbirgt sich ein jeden Montag veranstaltetes Online-Turnier, an dem beim letzten Mal bereits rund 130 Leute aus ganz Deutschland teilgenommen haben.