Land setzt mit der neuen Gesundheitskarte für Flüchtlinge die Forderung des Remscheider Stadtrats um
Am Freitag haben die Krankenkassen und das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium eine Rahmenvereinbarung für die Gesundheitskarte für Flüchtlinge unterzeichnet. Damit können Flüchtlinge endlich ohne den Krankenschein von der zuständigen Behörde einen Arzt aufsuchen.
„Das haben wir im Stadtrat bereits mit einem gemeinsamen Antrag der CDU-Fraktion, der SPD-Fraktion, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der Fraktion Die Linke, der FDP-Ratsgruppe und der W.i.R.-Ratsgruppe gefordert“, erläutert Sven Wolf. „Unser Antrag für eine umfassende Gesundheitsversorgung und den Zugang zur medizinischen Regelversorgung beinhaltete auch den Vorschlag, das Bremer Modell umzusetzen. Wir haben bereits Anfang des Jahres das Land Nordrhein-Westfalen aufgefordert, Rahmenverhandlungen mit den Krankenkassen zu führen. Diese sind nun erfolgreich zum Abschluss gebracht worden.
Flüchtlinge sind bisher bei der medizinischen Versorgung zunächst auf eine behördliche Beurteilung angewiesen. Das zuständige Sozialamt in Remscheid muss ihnen also für jeden Arztbesuch einen Schein ausstellen. Das kann im schlimmsten Fall eine notwendige Behandlung verzögern. Jetzt ist die freie Arztwahl ohne den Umweg über die Verwaltung möglich. Das bedeutet für Flüchtlinge ein Stück Normalität im Alltag. Mit der Vereinbarung senkt das Land auch den großen bürokratischen Aufwand – das bedeutet eine echte Entlastung für Remscheid.“
NRW ist das erste Flächenbundesland, das mit der Einführung der Gesundheitskarte nun mit Hamburg und Bremen gleichzieht.