Arbeitsmöglichkeiten und drohende Altersarmut – das bewegt die Remscheiderinnen und Remscheider
Rund 40 Remscheiderinnen und Remscheider – davon viele mit Migrationshintergrund – kamen auf Einladung des Familienbildungswerks der Arbeiterwohlfahrt Bergisch Land e.V. am 08.11.2012 in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Dort diskutierten sie mit dem Landtagsabgeordneten Sven Wolf über Landes- und Bundespolitik – vom Stärkungspakt über den Schulkompromiss bis zu drohender Altersarmut und Rentenpolitik.
Besonders engagiert waren die Frauen der Gruppe „EL ELE“ (Hand in Hand) aus unterschiedlichen Herkunftsländern wie der Türkei oder Ungarn. Ihnen lagen besonders die Möglichkeiten am Herzen, in Deutschland mit einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation eine angemessene Arbeitsstelle zu bekommen und nach den Sprachkursen die erworbenen Kenntnisse auch nahtlos in den Alltag einbringen zu können. Eine Kindergärtnerin mit einer Ausbildung in der Türkei klagte über die zu hohen Hürden durch zusätzliche Bildungsmodule mit mündlicher und schriftlicher Prüfung, die sie absolvieren müsse, um hier als Kinderpflegerin anerkannt zu werden.
„Die Voraussetzungen, um in Deutschland mit einer Berufsausbildung aus anderen Ländern in den Arbeitsmarkt einzusteigen, sind in manchen Bereichen anspruchsvoll. Ich bin froh, dass die Landesregierung mit dem Anerkennungsgesetz, das jetzt dem Landtag vorgelegt wurde, wichtige Schritte unternommen hat, die Anerkennung von Bildungsabschlüssen für die landesrechtlich geregelten Berufe zu erleichtern. Für 165 Berufe soll das Anerkennungsverfahren vereinfacht werden.“, so Sven Wolf. „Das hilft uns insbesondere in Bereichen, wo dringend Fachpersonal benötigt wird – z.B. bei den Ingenieursberufen, aber auch im Bereich der Kranken- und Altenpflege. Nordrhein-Westfalen setzt da auch auf eine verstärkte Beratung der Betroffenen.“