„Warum kann ich mich nicht am Remscheider Hbf beraten lassen, wenn ich mit der Bahn nach München fahren möchte?“
Die Buslinien 653, 654 und 655 kennen fast alle Remscheider. Dass es auch eine direkte Busverbindung von Remscheid nach Düsseldorf gibt, wissen hingegen nur wenige – genauer gesagt genau 40 Remscheiderinnen und Remscheider, die sich am vergangenen Dienstag mit einem Linienbus der Remscheider Stadtwerke unter dem Fahrer Björn Rimroth auf dem Weg auf dem Weg in die Landeshauptstadt machten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren über eine Werbeanzeige im Programheft der Volkshochschule Remscheid auf dieses Angebot aufmerksam geworden. Der Remscheider Abgeordnete freute sich, dass das Interesse an der Arbeit des Landtags ungebrochen ist, was die zahlreichen Besuchergruppen aus seinem Wahlkreisen beweisen.
Nach einer kurzen Sicherheitsüberprüfung am Eingang und einem Kaffee in der Bürgerhalle des Landtags nahm die Gruppe an einem Informationsprogramm des Besucherdienstes sowie einer Führung durch das Landtagsgebäude teil. Hieran schloss sich ein Gespräch mit Sven Wolf an. Dieser nutzte die Gelegenheit, sich kurz persönlich vorzustellen sowie einen kurzen Einblick in seine Arbeit zu geben. Auf die Frage, was denn den Besucherinnen und Besuchern „auf den Nägeln brennt“, musste Wolf nicht lange warten – und so entwickelte sich eine lebhafte und abwechslungsreiche Diskussion. Die fehlenden Beratungsmöglichkeiten am Remscheider Hauptbahnhof wurden von einer Teilnehmerin kritisiert. „Wenn ich von Remscheid nach München fahren möchte, muss ich nach Wuppertal fahren um mich beraten zu lassen!“ ließ sie ihren Unmut freien Lauf. Wolf, der sich im Rahmen seiner Arbeit häufig mit Beschwerden über die Deutsche Bahn konfrontiert sieht, verwies auf die Auseinandersetzungen mit der Bahn über den Erhalt der Müngstener Brücke. „Wir haben mit der Bahn lange gerungen, dass die Müngstener Brücke nicht aus Kostengründen abgerissen und durch einen Betonneubau ersetzt wird. Eine Servicestelle am Remscheider Hauptbahnhof war aber leider nicht durchzusetzen!“ so Wolf.
Ein weiteres großes Thema für die Besucher aus Remscheid war das Designer Outlet Center an der Blume. Hier betonte Wolf „ Ein DOC an der Blume ist kein Spaziergang!“. Der Gebietsänderungsantrag wurde beim Regionalrat und bei der Bezirksregierung eingereicht, jedoch leider vor zwei Wochen abgelehnt. Dennoch wird weiterhin tatkräftig für ein DOC gekämpft, auch wenn dieser Weg wahrscheinlich bei Gericht bestritten werden muss. Auf die Frage, ob der Investor für das DOC weiterhin bestehen bleibt, antwortete Wolf: „Ja! Vor zwei Jahren waren Oberbürgermeisterin Beate Wilding und ich in London und haben mit dem Investor gesprochen, der uns bestätigte, dass der Standort an der Blume für sein Unternehmen ideal ist“.
Nach dem rund zweistündigen Besuchsprogramm versammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Erinnerungsfoto auf der Treppe in der Bürgerhalle. Beim Abschied riefen einige Besucher Wolf ein „Bis zum nächsten Mal!“ zu, womit sie deutlich machten, dass ihnen der Landtagsbesuch gefallen hat.