Remscheid ist kein Kurort – Toleranz für Bandbreite wichtig
SPD-Fraktionsspitze bezieht Position zum Schützenplatz als Veranstaltungsort
„Hier geht es nicht um die Frage, ob wir Veranstaltungen schön finden oder selbst hingehen möchten“, ergreift Sven Wolf, SPD-Fraktionsvorsitzender und Landtagsabgeordneter, Partei für eine tolerante und bevölkerungsfreundliche Veranstaltungskultur. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Events wie die Show mit den Monstertrucks vielen Menschen gefallen. Und wo sonst als auf dem Schützenplatz sollen sie stattfinden?“
Die Diskussion in der Fraktionssitzung ist wichtig: Wie geht man mit Beschwerden von Anwohnern um, wie gewichtet man kritische Stimmen, gibt es ernstzunehmende Einwände Sicherheit und Sitten betreffend? Dem gegenüber stehen auf der anderen Seite Publikumsgeschmack, die Außendarstellung der Stadt und sogar die Freiheit von Veranstaltungen.
„Eine Zensur ist hier fehl am Platze“, bekräftigt auch Katharina Keil, Ratsmitglied und Mitglied des Beschwerdeausschusses, der sich mit dem Thema befasste, „sonst kommen die nächsten Einwände gegen House-Parties, die Müll mit sich bringen, den Zirkus, der stinkt, die Kirmes, auf der Alkohol ausgeschenkt wird, und Remscheid strahlt Friedhofsruhe aus. Außerdem ist uns keine lange Liste von Beschwerdeführern vorgelegt worden – es handelt sich um vereinzelte Anwohner.“
Ihr Ratskollege aus dem Beschwerdeausschuss, Sebastian Thiel, macht deutlich, um welch geringe zeitliche Belastung es sich hier handelt: „Wir sprechen von einer Veranstaltung, die einmal im Jahr stattfindet und nur etwa zweimal je eine knappe Stunde dauert! Wir sind der Meinung, dass man das den Anwohnern durchaus zumuten kann, zumal die meisten von ihnen wussten, wo sie hinzogen: Der Schützenplatz ist nun einmal Veranstaltungsort.“