Gespräch über Katastrophenschutz mit den Brandmeisteranwärterinnen und -anwärtern der Berufsfeuerwehr Remscheid
Am 21. Juli durfte ich wieder den aktuellen Ausbildungsjahrgang der Berufsfeuerwehr Remscheid in Düsseldorf begrüßen. Im Anschluss an die Diskussion gab es eine Führung in der Villa Horion durch die Parlamentsgeschichte, in der die jeweiligen Herausforderungen an die Regierungen in der Nachkriegszeit, den 70er Jahren bis in die aktuelle Zeit anschaulich dargestellt wurden.

„Am Montag durfte ich wieder den aktuellen Ausbildungsjahrgang der Berufsfeuerwehr Remscheid in Düsseldorf begrüßen“, berichtet der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf.
15 Brandmeisteranwärterinnen und -anwärter waren mit Brandamtsrat Norman Zehlius, Brandoberinspektor Marcel Gröne und Hauptbrandmeister Patrick Niederwipper in den Landtag gekommen. Am 1. April beginnt jeweils der Grundausbildungslehrgang bei der Berufsfeuerwehr Remscheid. Neben 18 Monaten intensiver Schulung im Bereich Brand-schutz, Technische Hilfeleistung und Rettungsdienst zur Vorbereitung auf Einsätze sind auch Staatsbürgerkunde, Politik und Beamtenrecht ein Teil der Grundausbildung.
Sven Wolf berichtete von der Arbeit des Untersuchungsausschusses zur Hochwasserkatastrophe des Jahres 2021, bei der 49 Menschen in Nordrhein-Westfalen ihr Leben verloren. „Besonders erschütternd war der Tod von zwei Feuerwehrmännern in Altena, Vater und Sohn, die bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz ums Leben kamen. Wir waren sehr betroffen und bewegt, als wir bei den Vor-Ort-Terminen in Altena, Hagen und Blessem mit den Einsatzkräften sprachen und am Rande der zerstörten Gebiete in den Ortschaften standen“, erzählte Wolf. Auf den trockenen Böden waren kleine Flüsse zu reißenden Strömen geworden. Ortschaften waren über viele Stunden von der Außenwelt abgeschnitten, was eine besondere Herausforderung für Rettungsdienste darstellte.
Über die Empfehlungen, die der Ausschuss vor der Sommerpause vorgelegt hatte, diskutierte der Abgeordnete mit den Gästen der Feuerwehr. „Die Vorwarnungen spielen eine zentrale Rolle. Ein Kritikpunkt: Die Warnungen waren nicht konkret genug. Was bedeutet ‚Starkregen‘? Es muss für die Leitungen der Krisenstäbe und der Feuerwehr unmittelbar klar sein, was sie zu erwarten haben. Auch ist es wichtig, Vertretungsregelungen für die Krisen-stäbe zu haben, die zum Teil 7 Tage am Stück getagt haben.“
Eine weitere Empfehlung des Ausschusses laute, mehr Schulungen für Einsatzkräfte durch-zuführen, ergänze Wolf, wie etwa die gemeinsamen Großlagenübungen unter Echtbedingungen in Münster, an denen Feuerwehr, Krisenstäbe und Katastrophenstäbe gemeinsam teilnehmen. Und die Bevölkerung sei besser auf solche Krisensituationen vorzubereiten. „Was wir uns nicht leisten können, so sagte es der ehemalige Chef des THW Albrecht Broemme im Ausschuss, ist eine ‚Katastrophen-Demenz‘“, fasste Wolf zusammen. So seien die Markierungen der jeweiligen Hochwasserstände an zentralen Orten auch eine wichtige ständige Erinnerung für die Menschen.
Weitere Themen waren die Warnapps, die bessere Bekanntmachung der Bedeutung der Sirenen-Töne, die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf den Feuerwachen und die Anwärterzuschläge, die eine bessere Fachkräfteanwerbung für die Berufsfeuerwehren ermöglichen sollen.
Im Anschluss an die Diskussion gab es eine Führung in der Villa Horion durch die Parlamentsgeschichte, in der die jeweiligen Herausforderungen an die Regierungen in der Nachkriegszeit, den 70er Jahren bis in die aktuelle Zeit anschaulich dargestellt wurden.