Schlagwort: Kinder

  • Lootboxen sind Taschengeldräuber

    Lootboxen sind Taschengeldräuber

    Foto: Jason O’Neill auf pixabay

    Viele kennen „In-App-Käufe“ in Computerspielen, ein einträgliches Geschäft für die Branche. In den Belohnungsboxen gibt es manchmal Sachen, die nützlich sind, aber manchmal auch nicht. In den Niederlanden und in Belgien gelten „Lootboxen“ als Glücksspiel und sind verboten.

    Nordrhein-Westfalen geht deutlich unkritischer mit dem Phänomen um. Das bedauern wir und fordern klarere Regeln und mehr Schutz für Minderjährige. Damit nicht irgendwann das ganze Taschengeld verzockt ist.

  • Thomas Kutschaty: „Brauchen Teststrategie statt Stückwerk“

    Thomas Kutschaty: „Brauchen Teststrategie statt Stückwerk“

    Zu den heute startenden Corona-Tests für Personal in Kitas erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Die Tests sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit und Souveränität im Umgang mit dem Corona-Virus. Für das Kita-Personal sind sie unerlässlich, um ihren Beruf in dieser Zeit sicher ausüben zu können.

    Gleichwohl sind die bisher von der Landesregierung eingeleiteten Maßnahmen allenfalls Stückwerk und keine Strategie. Wo sind die Tests für Kinder und Schüler? Wo sind die Tests für Kranken- und Altenpfleger? Wo sind die Tests für all die Menschen, deren Job nicht anders geht, als auf engem Raum mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten?

    Ministerpräsident Laschet verweigert sich einer umfassenden Teststrategie bisher völlig. Wir brauchen aber endlich ein Umdenken und müssen Testinfrastrukturen aufbauen, um den corona-politischen Blindflug zu beenden. Als erstes brauchen wir mobile Testteams, die vor Ort in den Kitas und Schulen, aber auch in den Pflegeeinrichtungen sowie für Reiserückkehrer an Bus- und Bahnhöfen und an Autobahnraststätten die Tests anbieten. Die Zögerlichkeit der Landesregierung kann ich nicht nachvollziehen.“

  • Kinderarmut muss bekämpft werden – wir brauchen endlich eine Kindergrundsicherung und Hilfen für Alleinerziehende

    Kinderarmut muss bekämpft werden – wir brauchen endlich eine Kindergrundsicherung und Hilfen für Alleinerziehende

    Anlässlich der heute veröffentlichten (22.07.2020) Bertelsmann-Studie zur Kinderarmut erklären Lisa-Kristin Kapteinat und Regina Kopp-Herr, beide stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Die heute veröffentlichte Bertelsmann-Studie zur Kinderarmut zeigt, dass immer noch jedes 5. Kind in Deutschland in Armut lebt. Es kann nicht sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt so viele Kinder von Armut betroffen sind. In einer solidarischen Gesellschaft dürfen die Schutzbedürftigen nicht unter dem Radar laufen. Daher fordert die SPD-Landtagsfraktion schon seit langem die Einführung einer Kindergrundsicherung. Kinder haben ein Recht auf soziale Sicherheit und einen angemessenen Lebensstandard. Die Kindergrundsicherung kann einen wichtigen materiellen Beitrag zur Bekämpfung von Kinderarmut leisten. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und dürfen daher auch nicht so behandelt werden. Wir müssen sie endlich aus Hartz IV herausholen.

    Vor allem alleinerziehende Frauen und ihre Kinder haben nach wie vor ein hohes Armutsrisiko. Derzeit beziehen laut DGB rund 45 Prozent der Alleinerziehenden in NRW Hartz IV. Die bestehenden Unterstützungsmöglichkeiten reichen hier bei Weitem nicht aus. Hier braucht es für die Betroffenen vor allem in den Bereichen Zeitsouveränität, Kinderbetreuung und Berufsperspektive deutliche Verbesserungen.

    Um Kinder- und Familienarmut wirksam zu bekämpfen und die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, ist zudem eine Reform des Leistungsdschungels erforderlich. Es ist an der Zeit, Kindergeld, Kinderfreibeträge, Kinderzuschlag und andere Familienleistungen zu einer Kindergrundsicherung zusammenzuführen. Corona zeigt auch hier wieder, dass schon lang existierende Probleme durch Krisensituationen verstärkt werden. Daher ist eine gesetzlich festgelegte Kindergrundsicherung, die keine Altersgruppe ausspart, mehr als überfällig!“

     

  • Schulministerin Gebauer spielt bildungspolitisches Roulette

    Schulministerin Gebauer spielt bildungspolitisches Roulette

    Zur heutigen Plenardebatte um das Gesetz der Landesregierung zur Sicherung von Schul- und Bildungslaufbahnen im Jahr 2020 erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Die heutige Debatte hat unmissverständlich offenbart, dass Schulministerin Gebauer völlig konzeptlos in die zweite Stufe der Schulöffnungen reinstolpert. Es gibt keinen Plan B für den Fall, dass Abschlussprüfungen doch nicht durchgeführt werden können. Unsere Forderungen danach hat die Ministerin heute ohne Einsicht abgelehnt. Sie spielt bildungspolitisches Roulette. Denn es ist nicht absehbar, ob die Abschlussprüfungen tatsächlich landesweit durchgeführt werden können. Es ist unverantwortlich, in dieser Situation keinen Plan für den Fall zu haben, dass es doch anders kommt. In Anbetracht der besonderen Herausforderungen, der sich Abiturientinnen und Abiturienten in diesem Jahr ausgesetzt sehen, schlagen wir mindestens vor, für dieses Schuljahr die Möglichkeit der Prüfungswiederholung zur Notenverbesserung einzuführen.

    Auch mit Blick auf die weitergehende Öffnung der Schulen insgesamt hat sich heute gezeigt, dass die Ministerin über kein Konzept verfügt, wie alle Kinder und Jugendlichen vor den Ferien wieder regelmäßig und geschützt in die Schule gehen können. Stattdessen wurde klar, dass es maximal zu vereinzelten Schulbesuchen kommen wird. Der Ministerpräsident hatte noch an Ostern den Eindruck erweckt, dass spätestens ab Mai wieder alle Kinder und Jugendliche regelmäßig zur Schule gehen. Das ist aber nicht der Fall. Es ist aber von entscheidender Bedeutung für das Kindeswohl, dass alle Kinder wieder in die Schule gehen können. Bereits gestern haben wir der Landesregierung mit einem Entschließungsantrag unsere Vorstellungen für ein umfassendes Konzept dargelegt. Aber auch dieser Antrag wurde abgelehnt. Ein Bestandteil dieses Konzepts muss auch der Umgang mit dem digitalen Lernen von zuhause sein. Wir bleiben bei unserer Position, dass alle Kinder und Jugendlichen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden – kein Kind darf zurückbleiben, weil seine Familie nicht die entsprechenden Möglichkeiten hat. Die Schulen müssen deshalb vorhandene Geräte den Schülerinnen und Schülern leihen, die zuhause nicht über das notwendige technische Gerät und die technische Infrastruktur verfügen.“

    Unsere Entschließungsanträge: 

    Ordnung, Orientierung und Struktur: Vom Kind her denken – Schule als Lern- und Lebensraum stärken

    Rechtssicherheit schaffen – Schulabschlüsse garantieren!

     

  • Das Schul-Chaos muss ein Ende haben – Schulen, Schüler und Eltern brauchen jetzt Ordnung, Orientierung und Struktur

    Das Schul-Chaos muss ein Ende haben – Schulen, Schüler und Eltern brauchen jetzt Ordnung, Orientierung und Struktur

    Zum Maßnahmenkatalog der Kultusminister der Länder für den Schulbesuch erklärt Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Es ist gut, dass die Kultusminister sich auf einen gemeinsamen Maßnahmenkatalog verständigt haben. Ich befürchte nur, dass die NRW-Landesregierung gar nicht in der Lage sein wird, die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen. Zahlreiche Zuschriften von Schulleitungen weisen schon jetzt darauf hin, dass insbesondere in der Zeit der Prüfungsphasen ein Unterricht für andere Klassen in den Schulen kaum bis gar nicht möglich sein wird.

    Es ist aber von entscheidender Bedeutung für das Kindeswohl, dass alle Kinder wieder in die Schule gehen können. Dafür hat Schulministerin Gebauer jetzt Sorge zu tragen. Sie muss endlich ein vernünftiges Konzept vorlegen, mit dem sie sicherstellt, dass bis zum Beginn des neuen Schuljahres eine verlässliche Beschulung und Betreuung für alle Kinder und Jugendlichen unter sicheren Bedingungen stattfinden kann. Mit unserem Entschließungsantrag zum Gesetzentwurf der Landesregierung im morgigen Plenum haben wir unsere Vorstellungen für ein solches Konzept klar formuliert. Alle Professionen müssen dabei mit eingebunden werden: neben dem schulischen Personal zum Beispiel auch die Bildungsinstitutionen und Träger der Kinder- und Jugendhilfe oder auch die ehrenamtlich Tätigen, wie etwa Sportvereine und Jugendverbände. Sie alle können wieder zu einem ordnenden Element im Leben der Kinder und Jugendlichen werden und sichere Lebens- und Lernorte anbieten. Dabei müssen auch außerschulische Lernorte in das Konzept mit einbezogen werden.

    Zentraler Bestandteil des Konzepts muss auch der Umgang mit dem digitalen Lernen von zuhause sein. Hier erwarten wir, dass alle Kinder und Jugendlichen mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden – kein Kind darf zurückbleiben, weil seine Familie nicht die entsprechenden Möglichkeiten hat. Die Schulen müssen deshalb vorhandene Leihgeräte den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen, die zuhause nicht über das notwendige technische Gerät und die technische Infrastruktur verfügen. Die Landesregierung muss hierfür sowohl ein technisches als auch ein pädagogisches Konzept vorlegen.“

    Entschließungsantrag der SPD-Landtagsfraktion

  • Online-Angebote sind eine wichtige Hilfe und Unterstützung für Familien

    Online-Angebote sind eine wichtige Hilfe und Unterstützung für Familien

    Remscheid geht mit der Online-Lernförderung den richtigen Weg.Mit der neuen Richtlinie kann Lernförderung nun auch in vollem Umfang online – statt wie bisher nur im direkten Kontakt zwischen der Schülerin oder dem Schüler und der Lehrkraft – erfolgen.

    Damit möglichst viele Angebote an Kinder und Jugendliche auch online fortgeführt werden können, ist es wichtig, dass Online- und Telefonberatung auch als Fachleistungsstunden anerkannt werden. Gerade jetzt, wo die Herausforderungen besonders groß sind, sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bei den freien Trägern im Rahmen von Online-Angeboten ihre Arbeit leisten können, anstatt etwa in Kurzarbeit geschickt zu werden.

    Wichtig ist uns dabei die Zusage, dass die landesseitigen Förderungen der Jugendhilfe zu 100 Prozent weiter finanziert werden. Die SPD-Landtagsfraktion hat gestern die Landesregierung aufgefordert, hier für Klarheit zu sorgen. Wir haben außerdem mit einem Fragenkatalog einen Bericht von der Landesregierung eingefordert, auf welche Hilfen für Kinder und Jugendliche Familien in der Krise zählen können.

    Familien unterstützen – Kinder schützen: Fragenkatalog an die Landesregierung

  • Landesregierung muss mehr für die Prävention von Diabeteserkrankungen tun

    Landesregierung muss mehr für die Prävention von Diabeteserkrankungen tun

    Im Alter von 80 bis 84 Jahren leidet fast jeder dritte Mensch in Nordrhein-Westfalen an Diabetes. Aber auch Jüngere sind zunehmend betroffen. Den größten Anstieg der Erkrankungen haben wir bei den 40- bis 44-Jährigen. Hier gab es einen Anstieg um 61 % in den Jahren von 2008 bis 2017.

    Mit einer Großen Anfrage im Landtag haben wir die maßgeblichen Daten und Fakten von der Landesregierung erfragt. Wir sagen: Mit einem bloßen „Weiter so“ kann sich die Politik sich nicht abfinden. Das reicht uns als SPD nicht aus. Wir brauchen einen Diabetesplan für Nordrhein-Westfalen, der Prävention, Früherkennung und Behandlung in den Mittelpunkt stellt und auch die vermehrte Krankheitslast in bestimmten Regionen berücksichtigt.

    Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz für Diabeteserkrankte bei der Krankenhausplanung und bei der geplanten Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft – über die Fachrichtungen hinweg.

    Wie es auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft fordert, wollen wir, dass im Medizinstudium und in der Weiterbildung die Diabetologie viel mehr Bedeutung bekommt – insbesondere in der Kindermedizin.

    Die Vergütung der Fachärzte ist zu gering und bietet daher auch keinen Anreiz für junge Mediziner. Aber man muss auch die interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit weiter stärken und ausbauen. Ganz dringend müssen die beratenden Berufe in der Diabetologie gestärkt werden.

    Neben der Behandlung der Krankheit ist zweite Standbein die Prävention. Dazu gehört auch die Verhinderung von Folgeerkrankungen und Reduzierung der Krankheitslast für die Betroffenen.

    Bereits in Schulen und Kitas muss der Fokus vermehrt auf gesunde Ernährung und Ernährungsbildung gelegt werden. Die SPD-Landtagsfraktion hat bereits einen Antrag „Gesundes Essen ist Kinderrecht“ zur gesunden Schul- und Kitaernährung vorgelegt.

    Die Kenntnisse über die Krankheit Diabetes sind in der breiten Bevölkerung noch zu gering. Unsere Sprecherin hat auf die Möglichkeiten hingewiesen, der Lobby der Zuckerindustrie Grenzen zu setzen durch eine verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln oder auch durch eine höhere Besteuerung von Softgetränken.

    Auf Bundesebene wird vom Landwirtschaftsministerium derzeit ein Antrag blockiert, in dem es unter anderem um die Forderung geht, dass Lebensmittel, die als Lebensmittel für Kinder deklariert sind, einem dem von der WHO erstellten europäischen Nährwertprofil entsprechen müssen, sowie um die Reduzierung von Zucker in Getränken.

    Die Landesregierung muss hier mehr tun und eine landesweite koordinierte breite Vorsorge- und Gesundheitsversorgung gewährleisten. Wir werden das weiter einfordern.

  • Thomas Kutschaty: „Den Kindern eine Stimme geben“

    Thomas Kutschaty: „Den Kindern eine Stimme geben“

    Dazu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW: 

    „Nach den erschütternden Meldungen zu den Missbrauchsfällen in Lügde und den aktuellen Fällen rund um den Missbrauchsring, der in Bergisch Gladbach entdeckt wurde, stellten wir uns alle die Frage: Wie konnte es dazu kommen? Haben Jugendämter und Ermittlungsbehörden mitsamt ihrer komplexen Struktur der Beratung, Aufsicht und Kontrolle versagt? Heute kann man sagen: Ja! Die Einzelheiten hierzu sind noch lange nicht in befriedigender Weise aufgeklärt. Diese Aufklärungsarbeit ist Aufgabe des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses IV, den der Landtag bereits im Sommer dieses Jahres eingerichtet hat.

    Es ist aber ein richtiger, wichtiger und konsequenter Schritt, denen einen Raum zu geben, die noch keine Möglichkeit haben, sich für ihre Belange einzusetzen. Diese Kommission ist dafür der geeignete Rahmen. Wir sind den anderen demokratischen Fraktionen ausdrücklich dankbar für die konstruktive Zusammenarbeit bei der Umsetzung unseres Vorschlags. Denn eines ist klar: Bei der Frage des Kinderschutzes sollten wir bei allem Dissens im Detail immer versuchen, einen partei- und fraktionsübergreifenden Konsens zu erzielen, der dann auch das Zeug dazu hat, gesellschaftlich breit getragen zu werden.

    Die Kinderschutzkommission wird nun rasch ihre Arbeit aufnehmen und konkrete Vorschläge zum Schutz der Kinder erarbeiten. Dass dies dringend notwendig ist, beweisen leider die schrecklichen Verbrechen, die in den vergangenen Monaten aufgedeckt wurden. Kinderschutz ist eine umfassende gesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen alles dafür tun, die körperliche Unversehrtheit der Kinder im umfassenden Sinne zu schützen, sie vor Verwahrlosung zu schützen und die Arbeit der Behörden und Institutionen so zu optimieren, dass sich die Geschehnisse der Vergangenheit nicht wiederholen.“

     

  • „Manche ehemalige Tageskinder kommen heute noch regelmäßig zum Essen vorbei“

    „Manche ehemalige Tageskinder kommen heute noch regelmäßig zum Essen vorbei“

    „Bei uns gibt es feste Abläufe und Regeln,“ berichtete mir Marlene Lenhard aus ihrem Alltag. „Es ist schön mitzuerleben, wie die Kleinen sich in der Gruppe zurechtfinden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gehen sie auf ihren kurzen Beinchen die Treppe hoch zum gemeinsamen Zähneputzen und jedes Kind weiß, welches seine Zahnbürste ist und wer dran ist, die heute in der Gruppe zu verteilen.“

    Am Beginn stand der Wunsch nach einer Berufstätigkeit, die sie zuhause ausüben konnte, um auch für den 10-jährigen Sohn da sein zu können. Daraus geworden sind 15 erfüllte Jahre der Erziehungs- und Bildungsarbeit mit engen Beziehungen zu 70 Kindern und deren Eltern.

    Am Anfang sagte man ihr, das würde wohl nichts werden – so als zugezogene Remscheider Neubürgerin aus 300 km Entfernung ohne Kontakte. Aber in der Ausbildung, in den Hospitationen, waren die ersten Kontakte schnell geknüpft. Die Eltern fanden über die Mundpropaganda und Weiterempfehlungen zu ihr in die „Bärenbude“. Jetzt ist sie Mittelpunkt eines guten nachbarschaftlichen Netzwerks und aus der Tagesmutter und den Eltern sind Freunde geworden. Man hilft sich, man sorgt füreinander, man kennt sich gut.

    „So soll es im Idealfall sein. Die Kontakte zu vielen Kindern bestehen noch. Schön, wenn man sieht, was aus ihnen wird und wie sie sich weiter entwickeln!“

    Tagesmutter sein, das heißt aber auch: möglichst nicht krank werden und nur 20 Tage Urlaub im Jahr. Verlässlichkeit ist das A und O. Nicht nur für die Eltern, auch für die Teilselbstständige. Feste Verträge mit den Eltern von August zu August. Mit der Unterstützung ihres Mannes für den seltenen Fall, dass sie doch einmal krank wurde, hat sie ein erhebliches Pensum an Arbeit geleistet.

    Unterstützung kommt aber auch von der Stadt: Supervision und der wichtige Austausch dort mit anderen Fachkundigen und zwölf Stunden fachliche Fortbildung im Jahr. Denn das Know-How ist auch bei den Eltern gefragt. Wie entwickelt sich das Kind? Ist mit der Sprachentwicklung alles in Ordnung? Gibt es Probleme bei der Motorik? Eltern sind froh über die fachkundige Einschätzung der Tagesmutter.

    Alle 5 Jahre wird die Pflegeerlaubnis erneut überprüft. Die Tagesmütter in Remscheid sind inzwischen auch vernetzt. Über die gemeinsame Gruppe von 20 Tagesmüttern können sie sich mit ihren Interessen Gehör verschaffen und haben eine Stimme in der Kitaversammlung und im zuständigen Jugendhilfeausschuss.

    Unterm Strich bleibt es aber ein höchst verantwortungsvoller Job, der selbst gestemmt wird – mit viel Herz und ein bisschen Resolutheit zum Wohl der Kinder. Danke, dass es Marlene Lenhard und ihre Bärenbude und viele weitere Einrichtungen der Kinderbetreuung in Remscheid gibt!

  • Kinderlärm auf dem Sportplatz bringt auch manche Nachwuchshoffnung hervor

    Kinderlärm auf dem Sportplatz bringt auch manche Nachwuchshoffnung hervor

    Der von SPD-Landtagsfraktion eingebrachte und am 17. Mai 2018 mit großer parlamentarischer Mehrheit verabschiedete Antrag sieht vor, dass sich Kinder künftig auch in Ballungsräumen sportlich betätigen können.

    „„Wir wollen nicht, dass Kinder an den Stadtrand fahren müssen, um Sport treiben zu können. Konkret fordern wir eine Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: Die Liste der Orte, von denen Geräuscheinwirkungen durch Kinder hervorgerufen werden und im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung sind, soll um Sportanlagen ergänzt werden. Bei der Beurteilung der Geräuscheinwirkungen dürfen Immissionsgrenz- und -richtwerte nicht herangezogen werden.“

    Kinderlärm sei zwar häufig Gegenstand von Auseinandersetzungen mit Anwohnern, so der Abgeordnete, von den Gerichten würden Geräusche von spielenden Kindern jedoch im Wesentlichen als sozialadäquat angesehen. Um sich gesund entwickeln zu können, müssten Kinder gefahrlos spielen und sich austoben können.

    „Jetzt zur WM gibt es sicherlich auch wieder viel Motivation, selber den Ball zu kicken und sich vielleicht für ein langfristiges Engagement in einem unserer örtlichen Fußballvereine zu entscheiden“, hofft der Abgeordnete. „Wer weiß, vielleicht kommt der zukünftige Thomas Müller oder Toni Kroos dann einmal aus Remscheid oder Radevormwald.“

    Antrag: MMD17-2561