Schlagwort: Katastrophenschutz

  • Gespräch über Katastrophenschutz mit den Brandmeisteranwärterinnen und -anwärtern der Berufsfeuerwehr Remscheid

    Gespräch über Katastrophenschutz mit den Brandmeisteranwärterinnen und -anwärtern der Berufsfeuerwehr Remscheid

    „Am Montag durfte ich wieder den aktuellen Ausbildungsjahrgang der Berufsfeuerwehr Remscheid in Düsseldorf begrüßen“, berichtet der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf.

    15 Brandmeisteranwärterinnen und -anwärter waren mit Brandamtsrat Norman Zehlius, Brandoberinspektor Marcel Gröne und Hauptbrandmeister Patrick Niederwipper in den Landtag gekommen. Am 1. April beginnt jeweils der Grundausbildungslehrgang bei der Berufsfeuerwehr Remscheid. Neben 18 Monaten intensiver Schulung im Bereich Brand-schutz, Technische Hilfeleistung und Rettungsdienst zur Vorbereitung auf Einsätze sind auch Staatsbürgerkunde, Politik und Beamtenrecht ein Teil der Grundausbildung.

    Sven Wolf berichtete von der Arbeit des Untersuchungsausschusses zur Hochwasserkatastrophe des Jahres 2021, bei der 49 Menschen in Nordrhein-Westfalen ihr Leben verloren. „Besonders erschütternd war der Tod von zwei Feuerwehrmännern in Altena, Vater und Sohn, die bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz ums Leben kamen. Wir waren sehr betroffen und bewegt, als wir bei den Vor-Ort-Terminen in Altena, Hagen und Blessem mit den Einsatzkräften sprachen und am Rande der zerstörten Gebiete in den Ortschaften standen“, erzählte Wolf. Auf den trockenen Böden waren kleine Flüsse zu reißenden Strömen geworden. Ortschaften waren über viele Stunden von der Außenwelt abgeschnitten, was eine besondere Herausforderung für Rettungsdienste darstellte.

    Über die Empfehlungen, die der Ausschuss vor der Sommerpause vorgelegt hatte, diskutierte der Abgeordnete mit den Gästen der Feuerwehr. „Die Vorwarnungen spielen eine zentrale Rolle. Ein Kritikpunkt: Die Warnungen waren nicht konkret genug. Was bedeutet ‚Starkregen‘? Es muss für die Leitungen der Krisenstäbe und der Feuerwehr unmittelbar klar sein, was sie zu erwarten haben. Auch ist es wichtig, Vertretungsregelungen für die Krisen-stäbe zu haben, die zum Teil 7 Tage am Stück getagt haben.“

    Eine weitere Empfehlung des Ausschusses laute, mehr Schulungen für Einsatzkräfte durch-zuführen, ergänze Wolf, wie etwa die gemeinsamen Großlagenübungen unter Echtbedingungen in Münster, an denen Feuerwehr, Krisenstäbe und Katastrophenstäbe gemeinsam teilnehmen. Und die Bevölkerung sei besser auf solche Krisensituationen vorzubereiten. „Was wir uns nicht leisten können, so sagte es der ehemalige Chef des THW Albrecht Broemme im Ausschuss, ist eine ‚Katastrophen-Demenz‘“, fasste Wolf zusammen. So seien die Markierungen der jeweiligen Hochwasserstände an zentralen Orten auch eine wichtige ständige Erinnerung für die Menschen.

    Weitere Themen waren die Warnapps, die bessere Bekanntmachung der Bedeutung der Sirenen-Töne, die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf den Feuerwachen und die Anwärterzuschläge, die eine bessere Fachkräfteanwerbung für die Berufsfeuerwehren ermöglichen sollen.

    Im Anschluss an die Diskussion gab es eine Führung in der Villa Horion durch die Parlamentsgeschichte, in der die jeweiligen Herausforderungen an die Regierungen in der Nachkriegszeit, den 70er Jahren bis in die aktuelle Zeit anschaulich dargestellt wurden.

  • Besuch bei der Feuerwehr Remscheid

    Besuch bei der Feuerwehr Remscheid

    Wer sich für andere einsetzt, seine eigene Gesundheit riskiert, um Menschenleben zu retten, der verdient unseren uneingeschränkten Respekt. Dabei haben wir alle die Feuerwehrleute auch an unserer Seite, wenn die Feinde der Demokratie immer lauter werden.

    Bei meinem Besuch bei der Remscheider Feuerwehr Feuerwehr Remscheid konnte ich viele Themen besprechen. Schnell einig waren wir uns, dass die Altersgrenze für die Pensionierung nicht steigen darf. Ich hoffe, dass die deutliche und gemeinsame Kritik alle Gewerkschaften von DBB und DGB und aller kommunalen Spitzenverbände bei Innenminister Reul Gehör finden und der Entwurf einfach wieder im Schreibtisch verschwindet.

    Wir nahmen uns viel Zeit, über die Erfahrungen aus den Krisen und Katastrophen der letzten Jahre zu sprechen. Wie müssen künftig das Krisenmanagement, die Vorbeugung oder die psychologische Nachbetreuung aussehen? Alles Fragen, auf die wir auch im Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe Antworten suchen. Wir als Bevölkerung müssen aber auch lernen, wie wir uns bei einem schweren Unwetter oder großen Schadensereignissen erst einmal selbst helfen können.

    Wer weiß heute denn noch, was Sirenensignale bedeuten oder was ich für den Notfall zuhause haben sollte?

    Ich danke dem Feuerwehrchef Guido Eul Jordan und den weiteren Kollegen der Feuerwehr für das wie immer gute und fachliche Gespräch. Daraus habe ich viel für meine Arbeit in Düsseldorf mitnehmen können.

  • Feuerwehr im Landtag

    Feuerwehr im Landtag

    Am 01. April 2022 haben die Brandmeisteranwärter ihren Grundausbildungslehrgang bei der Berufsfeuerwehr Remscheid begonnen. 18 Monate werden sie im Bereich Brandschutz, Technische Hilfeleistung und Rettungsdienst ausgebildet und auf den Einsatz vorbereitet. Der für die Grundausbildung verantwortliche Lehrgangsleiter, Herr Brandoberinspektor Norman Zehlius, hatte sich für die 13 Brandmeisteranwärter und eine Brandoberinspektoranwärterin um den Besuch in Düsseldorf gekümmert.

    Dafür hatte die Gruppe auch detaillierte und berufsausbildungsspezifische Fragen an den Abgeordneten mitgebracht. Zu den Diskussionspunkten gehörten Fragen zur Beförderung, zur Laufbahngestaltung und zu Sonderzuschlägen. Auch die Finanzlage der Stadt Remscheid kam dabei zur Sprache. Deutlich wurde dabei das Anliegen der Feuerwehr, als Dienstherr im Ringen um die besten Kräfte am Markt gute Konditionen bieten zu können.

    Dazu habe ich gesagt, dass es wichtig ist, dass die neue Landesregierung schnell die Last der Altschulden löst. Meine Fraktion fordert das seit Jahren, um den Kommunen wieder mehr Sicherheit zu geben. Solche Planungssicherheit ist auch für anstehende Beförderungen wichtig. Zuletzt hatte Remscheids Stadtkämmerer eindringlich vor einer neuen Schieflage des städtischen Haushalts gewarnt. Neben Gehaltsfragen spielen aber Familienfreundlichkeit und Gesundheitsprävention eine Rolle.

    Ich freue mich immer, wenn mich die Feuerwehr im Landtag besucht. Das gibt mir Gelegenheit, über spannende Themen wie den Katastrophenschutz zu sprechen. Gerade habe ich die Aufgabe übernommen, den Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe zu leiten. Bereits in der letzten Wahlperiode gab es hier eine erste Aufarbeitung der tragischen Hochwasserkatastrophe, die so viele Opfer forderte. Es geht um bessere Warnsysteme, die Vernetzung von Krisenstäben und Einsatzkräften. Aber auch wir alle müssen verstehen und lernen, dass sich jeder selbst besser auf Katastrophen vorbereiten muss. Dabei ist die Expertise der Feuerwehr und der weiteren Hilfsorganisationen gefragt. Hier müssen wir im Rahmen des Untersuchungsausschusses Empfehlungen für künftige Hochwassersituationen erarbeiten.

     

  • Jahrestag der Hochwasserkatastrophe

    Jahrestag der Hochwasserkatastrophe

    Vor einem Jahr erschütterte die verheerende Flutkatastrophe das Land. In Nordrhein-Westfalen haben durch das Sturmtief „Bernd“ 49 Menschen ihr Leben verloren. Insgesamt sind durch die Katastrophe mehr als 180 Menschen gestorben.

    In großen Teilen des Landes hinterließ die Flut enorme Zerstörungen. Noch immer ist der Wiederaufbau nicht abgeschlossen – zu groß sind die Schäden. Es war die schwerste Naturkatastrophe in der 75-jährigen Geschichte von Nordrhein-Westfalen. Der Untersuchungsausschuss II gedenkt der Opfer und setzt die Aufklärung fort, um die Aufarbeitung zeitnah zu einem würdigen Abschluss zu bringen.

    „Die Hochwasserkatastrophe und ihre Folgen erschüttern uns weiter zutiefst. Es ist kaum in Worte zu fassen, welches Leid die Flut über so viele Menschen gebracht hat. Wir alle gedenken der vielen Opfer. Sie alle hinterließen Familien, Angehörige und Freunde. Unsere Pflicht ist es, die Erinnerung wach zu halten und die Hinterbliebenen nicht alleine zu lassen. Sie haben weiter unsere ganze Solidarität“, sagt Sven Wolf, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses II (Hochwasserkatastrophe), im Namen aller Mitglieder des Ausschusses. „Wir werden aufklären und konkrete Vorschläge machen, um den Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen zu optimieren. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen, damit sich so eine Katastrophe nie wiederholt. Das sind wir den Opfern schuldig. Dafür werden wir die Arbeit aus der vergangenen Wahlperiode nun zu einem würdigen Abschluss bringen.“

    Die betroffenen Regionen stehen auch angesichts der Sachschäden in Milliardenhöhe noch immer vor gewaltigen Herausforderungen. Der Landtag hat in seiner letzten Sitzung einstimmig den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss II („Hochwasserkatastrophe“) eingesetzt, um die Arbeit des vorangegangenen Untersuchungsausschusses fortzusetzen und die Ereignisse von damals aufzuklären, Missstände aufzudecken und Möglichkeiten zur Verbesserung des Katastrophenschutzes aufzuzeigen. Der Ausschuss hat sich am gleichen Tag konstituiert und wird nun zeitnah seine inhaltliche Arbeit aufnehmen, Akten sichten sowie Sachverständige und Zeugen vernehmen. Ziel ist es, diese wichtige Arbeit mit der Vorlage eines Abschlussberichts möglichst zeitnah zu beenden. Der Untersuchungsausschuss II möchte Fehler aufklären und dem Parlament konstruktive Verbesserungsvorschläge im Katastrophenschutzrecht unterbreiten.

  • Jetzt sind schnelle und unbürokratische Hilfen gefragt

    Jetzt sind schnelle und unbürokratische Hilfen gefragt

    Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, SPD-Fraktionsvorsitzender:

    „Nach der Naturkatastrophe geht jetzt darum, den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land zu zeigen, dass man sich auf die Politik verlassen kann. Mit unserem Antrag tragen wir unseren Teil dazu bei und stehen den Kommunen, den Vereinen und Organisationen und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zur Seite. Wir wollen ihnen in dieser Zeit schnell und unbürokratisch helfen, den Kommunen die erforderlichen Handlungsspielräume verschaffen und gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass sich eine solche Katastrophe zukünftig nicht mit einem derart schlimmen Schadensbild wiederholen kann.

    Die Menschen vor Ort brauchen jetzt vor allem zwei Dinge: schnelle und unkomplizierte seelsorgerische Betreuung und finanzielle Unterstützung. Deshalb ist es wichtig, dass der vom Bund beschlossene Aufbaufonds unmittelbar umgesetzt und um ein eigenes Landesprogramm ergänzt wird.

    Erleichterungen im Bereich des Bau- und Planungsrechts auf Landesebene sollen in den Kommunen zu einem zügigen, intelligenten und zukunftsgerichteten Wiederaufbau führen. Durch Ausnahmen und Vereinfachungen im Vergaberecht wollen wir den Kommunen zudem bei der Bewältigung der zu vergebenden Aufträge helfen.

    Wir müssen uns außerdem mit der Frage beschäftigen, wie wir solchen Katastrophen zukünftig vorbeugen können. So brauchen unsere Städte und Gemeinden zum Beispiel eine bessere Förderung bei der Warninfrastruktur – allem voran durch den Ausbau von Sirenen und der Umsetzung von baulichem Hochwasserschutz. Hier kann das Land fachlich und finanziell helfen. Mit einer wissenschaftlich getragenen Neubewertung wollen wir darüber hinaus die Rolle von Trink- und Brauchwassertalsperren im Hochwasserschutz überprüfen.

    Die Kosten für den Wiederaufbau dürfen am Ende nicht über steigende Steuern, Beiträge oder Gebühren finanziert und zurückgeholt werden. Viele Bürgerinnen und Bürger haben im Hochwasser alles verloren. Das müssen sie jetzt parallel zur Corona-Pandemie und deren Folgen zusätzlich schultern. Eine Elementarschadenversicherung würde vielen Menschen in dieser Situation helfen. Wir fordern deshalb, dass sich NRW auf Bundesebene für die Prüfung einsetzt, ob die Elementarschadenversicherung als Pflichtversicherung ausgestaltet werden kann – sowohl im Bereich der Gebäude- als auch im Bereich der Hausratsversicherung.

    Erschreckend deutlich wurden die Mängel in der Prävention, der Katastrophenbewältigung, der Meldeketten und der Zuständigkeiten durch diese Hochwasserkatastrophe offengelegt. Es hat sich gezeigt, wie wichtig eine jederzeit einsatzfähige Kommunikationsinfrastruktur ist. Deshalb muss sichergestellt werden, dass die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, des Katastrophenschutzes und alle beteiligten Organisationen immer miteinander kommunizieren können.

    Nicht zuletzt müssen wir grundsätzliche Lehren aus dieser Katastrophe in Bezug auf den Natur- und Klimaschutz ziehen. Deshalb fordern wir, dass gemäß der im Sommer 2021 verabschiedeten Nationalen Wasserstrategie eine landeseigene NRW-Wasserstrategie entwickelt wird. Dabei geht es vor allem um Fragen der Renaturierungsmaßnahmen und der gemeinsamen Nutzung von Landwirtschaft und Hochwasserschutz. Um Überflutungs- und Hitzevorsorge zu betreiben wollen wir außerdem das Konzept ‚Schwammstadt‘ stärken. Maßnahmen wie beispielsweise die Entsiegelung von befestigten Flächen, die Schaffung von multifunktionalen Flächen oder der Bau und die Förderung von Gründächern und Fassadenbegrünung sind hier zu prüfen.

    Es gibt viel zu tun. Wir stellen uns dieser Herausforderung und werben dafür, dass die regierungstragenden Fraktionen von CDU und FDP unserem Antrag zustimmen.“

    Antrag „Schnelle Hilfe – bessere Prävention – Natur schützen! NRW nach der Hochwasserkatastrophe“ 

  • Im Krisenfall bleibt die Landesregierung hinter ihren Möglichkeiten zurück

    Im Krisenfall bleibt die Landesregierung hinter ihren Möglichkeiten zurück

    Zur heutigen Sondersitzung des Innenausschusses anlässlich der Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen vom 14. und 15. Juli 2021 erklären Christian Dahm, stellvertretender Vorsitzender, und Hartmut Ganzke, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Mit der heutigen Sitzung hat die Aufarbeitung der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen begonnen. Die Antworten des Innenministers waren unzureichend, viele Fragen sind weiter offen. Allerdings schiebt Innenminister Reul die Verantwortung auf die Städte, Gemeinden und Kreise ab. Dabei verfügt das Land über Möglichkeiten, um sowohl die Bevölkerung selbst zu warnen. Warum die Landesregierung davon keinen Gebrauch gemacht hat, wurde heute nicht beantwortet. Auch die Frage, weshalb die Landesregierung den Krisenstab angesichts der schlimmsten Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes nicht aktiviert hat, blieb unbeantwortet. Die Informationslage war unmittelbar vor der Katastrophe eindeutig. Warum trotzdem so viele Menschen von der Situation überrascht wurden, konnte in der heutigen Sitzung nicht geklärt werden.

    Das Land darf die Kommunen bei der Bewältigung einer Naturkatastrophe wie dieser nicht alleine lassen. Hier bleibt das Land hinter seinen Möglichkeiten zurück, das wurde im Laufe der Sitzung deutlich. Auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Ministerien – vor allem zwischen dem Innen- und dem Umweltministerium – hat laut Minister Reul nicht stattgefunden. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen das Vertrauen in den Staat nicht verlieren.

    Wichtig ist, dass wir jetzt vor Ort helfen. Dafür schlagen wir einen landeseigenen Wiederaufbaufonds vor. Um vor allem die Infrastruktur in den betroffenen Regionen schnellstmöglich wieder aufbauen zu können, müssen jetzt beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren her. Das gilt aus unserer Sicht auch für Hochwasserschutzmaßnahmen. Außerdem müssen die Soforthilfen auch für Vereine, Verbände und Organisationen ausgeweitet werden.“

     

  • Der Katastrophenschutz braucht bessere Warnsysteme

    Der Katastrophenschutz braucht bessere Warnsysteme

    Hierzu erklären Christian Dahm, stellvertretender Vorsitzender, und Hartmut Ganzke, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    Christian Dahm:

    „Das Ausmaß der Katastrophe hat uns alle zutiefst erschüttert. Das Hochwasser kam für die Anwohner der betroffenen Städte und Gemeinden oftmals überraschend. Zahlreiche Hinweise aus den vergangenen Tagen zeigen, dass die Frühwarnsysteme im Katastrophenfall in manchen Bereichen nicht ausreichend funktioniert haben und ausgebaut werden müssen. Viele Menschen wurden an vielen Orten offenkundig schlichtweg nicht rechtzeitig gewarnt.

    Ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger nutzt bisher keine Warn-Apps wie beispielsweise NINA oder KATWARN, die im Notfall über Gefahrensituationen informieren. Vor allem ältere Menschen werden durch die Apps nicht erreicht. Deshalb ist es dringend erforderlich, dass analoge Warnmöglichkeiten wie Sirenen oder Lautsprecherdurchsagen deutlich stärker und schneller als bisher ausgebaut und in die Schutzmaßnahmen für den Katastrophenfall einbezogen werden.

    Zum anderen ist als weitere Ergänzung die zügige Einführung eines Cell-Broadcast-Systems erforderlich. Solche Warnsysteme werden in vielen Ländern – beispielsweise in Japan, den USA oder den Niederlanden – längst erfolgreich eingesetzt. Durch sie wird eine Warnmeldung von einer Basisstation an alle Smartphones und Handys geschickt, die sich im Radius einer Funkzelle befinden. Ein solches System hilft im Katastrophenfall Menschenleben zu retten. Lebensrettende Maßnahmen wie diese dürfen nicht an rechtlichen und vor allem finanziellen Hürden scheitern. Daran muss jetzt auf den zuständigen Ebenen gearbeitet werden.“

    Hartmut Ganzke:

    „Außerdem ist es wichtig, dass sich in der Bevölkerung wieder eine stärkere Sensibilisierung für die Gefahren und das Verhalten im Katastrophenfall entwickelt. Hier wurde in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig investiert.

    Es zeigt sich nun, wie stark auch wir von solch schlimmen Ereignissen getroffen werden können. Deshalb muss flächendeckend – zum Beispiel in der Schule – vermittelt werden, wie man sich im Katastrophenfall verhält und wie man sich schützen kann. Konzepte für solche präventiven Maßnahmen gibt es. Sie müssen jetzt auch angewendet werden.“

     

  • In der Not ist auf sie Verlass: Johanniter-Unfall-Hilfe Remscheid

    In der Not ist auf sie Verlass: Johanniter-Unfall-Hilfe Remscheid

    Im Notfall können wir uns darauf verlassen, schnelle Hilfe zu bekommen. Die Berufsfeuerwehr und die verschiedenen Hilfsorganisationen arbeiten in Remscheid hervorragend zusammen. Auch die Johanniter leisten hierzu einen großen Beitrag. Vergessen darf man dabei nicht, dass die Lebensretterinnen und -retter im Ernstfall ihre eigene Gesundheit riskieren, um anderen zu helfen.

    Der klassische Rettungsdienst ist dabei aber nur eines von vielen Tätigkeitsfeldern: „Neben Notfallrettung und Katastrophenschutz spielt vor allem die Ausbildung der jugendlichen und ehrenamtlichen Helfer eine wichtige Rolle. Außerdem bieten wir seit einiger Zeit verschiedene Dienstleistungen wie den Hausnotruf, einen Menü-Service oder Fahrdienste an“, erklärte Stefan Müller.

    Einen Löwenanteil stemmten dabei vor allem die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Doch wie vielerorts haben auch die Johanniter mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen: „Die meisten unserer Ehrenamtlichen sind sehr jung. Der Bruch erfolgt meist mit dem Berufseinstieg, weil dann bei vielen schlicht die Zeit fehlt, um sich weiterhin ehrenamtlich zu engagieren“, sagte Stefan Müller.

    Wir waren uns einig, dass hier auch die Politik gefragt ist, um das Ehrenamt weiterhin attraktiv zu gestalten. Mögliche Maßnahmen könnten beispielsweise Vergünstigungen für Kultur- und Freizeitangebote oder eine Berücksichtigung des ehrenamtlichen Engagements bei der Rente sein.

     

    Die Johanniter – RV Bergisch Land

    Ausbildungsprogramm der Johanniter

    FSJ oder BSD bei den Johannitern:

     

  • Der Remscheider THW Ortsverband ist besonders

    Der Remscheider THW Ortsverband ist besonders

    Während des Besuches liefen die Vorbereitungen für einen gemeinsamen Einsatz mit der Polizei auf der Neuenkamper Straße, so dass Wolf das Team des THW in Aktion erleben konnte. Auffallend war die Heterogenität der Helfer – es waren Personen aller Altersklassen tätig. Dies sei für einen THW Ortsverband nicht selbstverständlich. Dazu gehöre eine intensive Jugendarbeit, berichtete Rühl.

    Während des Rundgangs durch die Wagenhalle zeigte sich Wolf besonders beeindruckt. „Ich finde es bemerkenswert, dass alle Ihre Fahrzeuge und Gerätschaften makellos gepflegt sind.“ Dies führte Rühl auf das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer zurück.

    Rühl erklärte, dass der Ortsverband Remscheid einer der modernsten THW Ortsverbände und im Gebäudestützen weltweiter Technologieführer sei. Er zeigte dem Landtagsabgeordneten vier Besonderheiten, die den Ortsverband so fortschrittlich machten: ein Team aus Bergungstauchern, einen Spezialbagger, der überregional zum Einsatz kommt, ein Gerät, das Einstürze von Gebäuden vorhersagen kann, und das größte Gerüstelager Deutschlands. Nicht nur aus diesem Grund habe der THW Ortsverband die meisten seiner Einsätze außerhalb von Remscheid.

    Mit den vorhandenen Gerätschaften und dem Engagement könne der THW in Remscheid seiner Aufgabe des Katastrophenschutzes auch im Ernstfall gerecht werden, war sich Wolf sicher.

    Während des Rundganges unterstrich Rühl die große Unterstützung der Bundesebene für das THW. Es stünden nun mehr Gelder zur Verfügung, um externe Prüfer für die wiederkehrenden technischen Überprüfungen der technischen Geräte zu beauftragen. Sven Wolf sagte zu, diesen Dank an die Kolleginnen und Kollegen der SPD-Bundestagsfraktion weiterzugeben, auf deren Initiative diese Verbesserung zurückzuführen sei.

    Wolf:  “Es ist schön, dass unsere Stadt über solch ein kompetentes Team verfügt, auf das sie im Ernstfall zählen kann. Wir wollen ehrenamtliche Hilfsorganisationen wie das THW auch künftig durch gute Rahmenbedingungen unterstützen.“