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  • Sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft gestalten – Aktionsplan schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in NRW

    Sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft gestalten – Aktionsplan schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in NRW

    Foto: Daniel Behmenburg

    Hierzu erklärt Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

    „Die Wirtschafts- und Berufswelt in NRW steht durch Klimaschutz und Digitalisierung an einem Wendepunkt. Neue Berufe entstehen, traditionelle werden neu definiert. In dieser immens wichtigen Phase hat die Landesregierung NRW nicht auf die Zukunft vorbereitet. Sie hinterlässt eine schlechte Bilanz.

    NRW investiert zu wenig in Forschung und Entwicklung. Der Innovationsbericht Nordrhein-Westfalen vom September 2021 bemängelt zurecht, dass gerade einmal 2,19 Prozent des BIP in NRW für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden. Das bundesweit ausgerufene Ziel von 3 Prozent verfehlt die Landesregierung damit deutlich. Dabei ist Forschung rund um digitale Wirtschaft, Elektromobilität und Wasserstoff unverzichtbar für die künftige Wettbewerbsfähigkeit. Der Ausbau erneuerbarer Energien stockt in NRW. Pauschale Abstandsregeln für Windkraftanlagen gefährden eine zukunftsfähige Energieversorgung genau wie zukunftsfähige Jobs. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosigkeit in NRW über dem Bundesschnitt. 6,7 Prozent der Menschen haben keinen Job, auf Bundesebene sind es 5,1 Prozent.

    In diesem Status-quo darf NRW nicht länger verharren. Unser Ziel ist ein sozial-ökologischer Wandel, mit dem wir zukunftsfähige Arbeitsplätze sicherstellen. Dafür haben wir einen Aktionsplan aufgestellt.

    Der Staat muss sich in den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft einbringen. Dafür wollen wir einen Transformationsfonds von 30 Milliarden Euro für Klimaschutz und Beschäftigung in NRW. Dieser Fonds soll Unternehmen das dringend benötigte Kapital zur Verfügung stellen, damit diese ihr Geschäft und ihre Prozesse klimaneutral aufstellen können. Das sichert Arbeitsplätze.

    Weiterhin wollen wir einen Klimamasterplan „Innovation Cities NRW“ auflegen. Wir wollen alle Gemeinden in NRW energetisch sanieren. Die Modellstadt Bottrop hat als „Innovation City“ bewiesen, wie ein klimagerechter Stadtumbau möglich ist. Darüber hinaus müssen wir die Versorgung der Industrie mit Wasserstoff und die Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Das schont Ressourcen, fördert Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze.

    Bei diesen Veränderungen müssen wir die Beschäftigten mitnehmen. Wir wollen die Gründung von Betriebsräten fördern. Bei Ausschreibungen und Förderprogrammen wollen die Vergabe öffentlicher Mittel an die Einhaltung von Tarifverträgen und Mitbestimmung koppeln. Starke Arbeitnehmervertretungen müssen den Wandel mitgestalten.

    Die Arbeit von Morgen muss sozial gerecht sein. Das geht mit fairen Löhnen und starker Tarifbindung. Ebenso wollen wir die Beschäftigten vor unzumutbaren Arbeitsbedingungen schützen. Dafür fordern wir, 1.000 neue Stellen beim Arbeitsschutz zu schaffen. Mit den Maßnahmen des Aktionsplans gelingt der soziale Neustart in Arbeit und Wirtschaft. Wir schaffen gute Arbeitsplätze in einem modernen, klimaneutralen Industrieland.“

     

  • SPD will NRW-weit einheitliche und verständliche Tarife für den ÖPNV

    SPD will NRW-weit einheitliche und verständliche Tarife für den ÖPNV

    Foto: Thomas Wunsch

    „Wer hat das noch nicht erlebt, dass man auf dem Bahnhof um Hilfe gebeten wird, was für ein Ticket man ziehen muss, um mit der Monatskarte nach Köln zu fahren, das dummerweise im Gebiet des anderen Verkehrsverbunds liegt“, meint der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf. „An den Automaten klarzukommen, ist nicht einfach. Es ist zu kompliziert und unübersichtlich, welches Ergänzungs- oder Übergangsticket man nun braucht. Und dabei sind wir doch alle in NRW und wollen nur mal in die nächstgrößere Stadt.“

    „Nordrhein-Westfalen braucht eine kundenfreundliche Lösung für Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer“, so der Abgeordnete. „Wir haben hierzu einen Antrag in den Landtag eingebracht. Wenn wir einen zukunftsweisenden klimafreundlichen Verkehr wollen, ist ein einfacheres, klares Ticketsystem, das NRW-weit gilt, dringend erforderlich.“

    „Der ÖPNV in Nordrhein-Westfalen ist dezentral organisiert. Aufgabenträger sind die Städte und Kreise des Landes“, erläutert Lothar Sill, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat. „Unsere Verkehrsunternehmen vor Ort sind diejenigen, die diese Aufgabe umsetzen. Sie bestimmen aber nicht die Preise. Die Tarife gestalten die Verkehrsverbünde und Tarifgemeinschaften. Das Tarifsystem mit den sogenannten Kragentarifen ist kompliziert und ein Flickenteppich von verschiedenen Fahrpreisen mit vielen Ungerechtigkeiten – bis hin zu unterschiedlichen Preisen für annähernd gleiche Entfernungen.“

    „Wir wollen Bahnfahren einfacher machen“, so die beiden SPD-Politiker. „Transparente Abrechnung mit gerechten Preisen, einfach nach gefahrenen Streckenkilometern. Ansätze für Verfahren gibt es längst. Das muss jetzt aktiv und mit Nachdruck vorangetrieben werden.“

    Antrag der SPD-Landtagsfraktion

  • SPD im VRR: Keine Finanzierung des Sozialtickets durch übrige ÖPNV-Nutzer

    In der Sitzung des VRR Verwaltungsrates am 25.03.2010 standen die Einführung eines Sozialtickets sowie die Aussetzung der Preisanhebung zum 1.8.2010 zur abschließenden Beschlussfassung auf der Tagesordnung. Hatte der Tarif- und Marketingausschuss am 15. März auf Antrag der SPD noch getrennt über die beiden Themen abgestimmt, so lehnte die Mehrheit dies im Verwaltungsrat auf Antrag der Grünen ab.

    Sven Wolf, Vertreter der Stadt Remscheid im VRR: „Die Absicht war klar: Schwarz-Grün hatten in ihrer Kooperationsvereinbarung die Einführung des Sozialticket zum 1.8.2010 zu Festpreisen von 15 € bis 23 € versprochen. Nachdem Schwarz-Grün sehen musste, dass diese Vereinbarung schlicht unseriös und nicht haltbar war, haben sie jetzt der Forderung der SPD im Tarif- und Marketingausschuss zugestimmt, zunächst eine seriöse Marktforschung durchzuführen. Allerdings will Schwarz-Grün offensichtlich auf eine Verknüpfung  von Sozialticket mit der nächsten Preisanpassung nicht verzichten. Die SPD will dagegen eine strikte Trennung dieser Themen und hat deshalb eine getrennte Abstimmung beantragt. Die Ablehnung dieses Antrages durch die Mehrheitsfraktionen ist ein grober Verstoß gegen jede übliche demokratische Praxis. Die SPD – Fraktion hat deshalb nicht an der Abstimmung teilgenommen.“

    Die SPD im VRR hat in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass sie die Einführung eines Sozialtickets unterstützt Sven Wolf „Allerdings wollen wir keinen Preis, der weitere Löcher in die Haushaltskassen der Kommunen reißt, zu Lasten der Beschäftigten geht oder von den übrigen Nutzern von Bus und Bahn finanziert wird. Wenn Schwarz-Grün die vorgesehene und notwendige Preisanpassung im VRR zum 1.8.2010 nicht mitmachen will, dann nicht, um den Fahrgästen etwas Gutes zu tun, sondern ausschließlich deshalb, um das Sozialticket durch allgemeine Tariferhöhungen für die übrigen Nutzer von Bahn und Bus zu finanzieren. Das lehnt die SPD strikt ab! Schwarz-Grün handelt nicht nur weiter unseriös, sondern verlässt nun auch noch den gemeinsamen Boden demokratischen Handelns. Die verschobene Tarifanpassung wird allein bei den Stadtwerken Remscheid voraussichtlich zu einem schlechteren Ergebnis zwischen 200.000 und 250.000 € führen teilte mir die Geschäftsleitung auf meine Nachfrage mit.