„Die Idee des Direktbusses von Remscheid zum Hauptbahnhof nach Wuppertal finde ich gut und hoffe, dass es funktioniert“ so Sven Wolf. „Die vielen Kreativen Ideen zeigen, dass Abellio und VRR wirklich an einer erträglichen Lösung für die Kunden interessiert sind.“
Während der gesamten Sommerferien fährt zwischen Remscheid-Güldenwerth (Haltestelle Solinger Straße), Remscheid Hbf und Wuppertal Hbf (Haltestelle Historische Stadthalle) ein Direktbus. Der Bus benötigt rund 15 Minuten länger als die Zugverbindung. Während der vierwöchigen Vollsperrung fahren zwischen Solingen über Remscheid nach Wuppertal-Oberbarmen statt Zügen nur Busse. Zum Ende der Ferien (ab dem 04.08.) fahren zwischen Remscheid und Wuppertal-Ronsdorf wieder Züge, so dass nur noch zwischen Ronsdorf und Oberbarmen Busse fahren müssen.
Geheimrat Brewitt von der königlichen Eisenbahndirektion Elberfeld beim Richtfest der “Kaiser-Wilhelm-Brücke” über das Tal der Wupper bei Müngsten am 22. März 1897.
Das bekräftigten die Abgeordneten aus dem Bergischen Städtedreieck Sven Wolf, Josef Neumann, Iris Preuß-Buchholz, Dietmar Bell und Andreas Bialas heute in Düsseldorf am Rande der Sitzung des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Verkehr.
„Im Januar hieß es noch, Mitte des Jahres sei eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Müngstener Brücke zu erwarten. Jetzt rudert die Deutsche Bahn zurück und verweist darauf, dass Erkenntnisse über die weitere Nutzungsdauer erst Ende des Jahres vorlägen. So lange kann und darf eine Entscheidung zur Müngstener Brücke nicht hinausgezögert werden.“, so die Bergischen Landtagsabgeordneten
Zur heutigen Sitzung des Landtagsausschusses Bauen Wohnen und Verkehr war kein Vertreter der Deutschen Bahn AG erschienen, lediglich eine schriftliche Stellungnahme wurde vorgelegt. Missverständliche Formulierungen in der vorgelegten Stellungnahme konnten so noch nicht einmal mit der Deutschen Bahn geklärt werden, bevor der Ausschuss ein weiteres Mal am 14. Juli dazu tagt.
Darin fordern Sie die Deutsche Bahn auf, umgehend für die Öffnung der Müngstener Brücke Sorge zu tragen und die Wiedereinrichtung des uneingeschränkten Bahnverkehrs für Personen und Güter zu ermöglichen.
Die schlechten Erfahrungen der letzten Jahre seien eine Mahnung, dass bei Fragen der Infrastruktur wieder das Primat der Politik und des Bürgerwillens gelten müsse.
„Weitere Ausreden und das Verschieben von Verantwortungen werden wir nicht dulden“, erklärten die Abgeordneten.
Anlage: Brief an Dr. Grube
Situation der höchsten Stahlgitterbrücke Deutschlands der Müngstener Brücke
Sehr geehrter Herr Dr. Grube, als Abgeordnete des Bergischen Landes hat uns die neuerliche Ankündigung der DB Netz im Zusammenhang mit der angekündigten und dann wieder aufgehobenen Wiederinbetriebnahme der Müngstener Brücke erschüttert.
Bereits die Sperrung der Müngstener Brücke „über Nacht“ im November vergangenen Jahres und die mangelnden und schlechten Informationen der mehr als viertausend Pendler haben bei uns zu zahlreichen Nachfragen aus der Bevölkerung geführt. Wir hatten die Hoffnung, dass mit der Ende Januar 2011 unter Beteiligung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundestag, Landtag und den Räten durchgeführten öffentlichen Veranstaltung die Deutsche Bahn erkannt hatte, dass eine vollständige Information der Öffentlichkeit wichtig wäre.
Leider haben die weiteren Pannen, die nun leider – oder: endlich – auch in der bundesweiten Öffentlichkeit beachtet werden, gezeigt, dass die Müngstener Brücke und der mit ihr verbundenen Personen- und Güterverkehr bei der Deutschen Bahn AG keinen besonders hohen Stellenwert haben. Die Erklärungen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr zeigen leider, dass auch dort keine genauen Informationen vorliegen.
Wir fordern im Einklang mit weiteren zahlreichen Vertretern des Bergischen Landes, umgehend für die Öffnung der Müngstener Brücke Sorge zu tragen, die Wiedereinrichtung des uneingeschränkten Bahnverkehrs für Personen und Güter zu ermöglichen und insbesondere weitere und künftige Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs durch frühzeitige Informationen bekannt zu machen. Weitere Ausreden und das Verschieben von Verantwortungen werden wir nicht dulden.
Wir werden uns zudem in der SPD für einen fortgesetzten Politikwechsel einsetzen. Bei Fragen der Infrastruktur muss wieder das Primat der Politik und des Bürgerwillens gelten. Eine Privatisierung kann es und darf es für diesen wichtigen Bereich nicht geben. Die schlechten Erfahrungen der letzten Jahre sind uns daher eine Mahnung.
Update vom 2. Mai 2011, 17:30 Uhr: „Die Deutsche Bahn informierte mich soeben, dass es wegen zu hoher Achslasten erneut zu einer mündlichen Anordnung des Eisenbahnbundesamt gekommen ist. Die Brücke bleibt weiter gesperrt und der Schienenersatzverkehr wird fortgesetzt. Ebenso soll sobald wie möglich die zusätzliche frühe Direktverbindung nach Düsseldorf wieder eingerichtet werden“ so Sven Wolf von seinem heutigen Telefonat mit der Deutschen Bahn „Für einen Kommentar fehlen mir beinahe die Worte. Vielleicht müssen wir die Sache mit Humor nehmen. Ich stelle mir die Frage, ob die Brücke wenigsten mit einer Draisine befahren werden darf. Auf dem Teilstück in Bergisch Born sorgten die Eisenbahnfreunde um Andreas Gartmann hier für Begeisterung bei den Mitfahrern.“
Meldung vom 29. April 2011
„Der Anruf der Bahn heute Nachmittag hat mich überrascht. Es ist bodenlos. Die unendliche Geschichte der Müngstener Brücke geht leider weiter. Statt einer vollständigen Öffnung nun eine Überfahrt ohne Passagiere. Eine Panne nach der anderen. Ich habe dem Bahnvertreter gesagt, dass ich nicht mit Ihm tauschen möchte. Das zu erklären und für neues Vertrauen zu werben wird sicher schwer“ so schilderte Sven Wolf sein Eindrücke zur Ankündigung der Bahn, die Öffnung der Brücke noch nicht vollständig durchzuführen. „Wir müssen weiter wachsam und aufmerksam bleiben, die Geschichte geht weiter. Ohne die akribische Recherche der örtlichen Presse wäre der Fehler vermutlich gar nicht aufgefallen.“
Pressemitteilung der Deutschen Bahn:
Regionalbahn 47 kann Betrieb über die Müngstener Brücke mit Reisenden am 2. Mai nicht aufnehmen
Fehlerhafte Gewichtsangabe im Antrag an das Eisenbahn-Bundesamt
(Düsseldorf, 29. April 2011) Der planmäßige Personenverkehr (Regionalbahn 47, Solingen-Remscheid-Wuppertal) über die Müngstener Brücke kann am 2. Mai noch nicht wieder aufgenommen werden. Durch eine fehlerhafte Gewichtsangabe im Antrag der Deutschen Bahn reicht der Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes nicht aus, um mit den Fahrzeugen der Baureihe VT 628.4 mit Reisenden über die Brücke zu fahren. Die Züge müssen als Leerfahrt verkehren.
Bis einem berichtigten Antrag stattgegeben wird, bleibt der Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Remscheid-Güldenwerth und Solingen Mitte bestehen. Die zusätzlichen Züge von und nach Remscheid in und aus Richtung W-Oberbarmen/Düsseldorf verkehren nicht mehr.
Wir bitten für die weitere Verzögerung der Wiederaufnahme des Betriebes auf diesem Teilstück um Entschuldigung.