Erinnerungskultur würdigen – Sven Wolf mit SPD-Landtagsfraktion auf Gedenkstätten-Tour
Demokratie und der Kampf gegen Rechts sind eine tägliche Herausforderung. Besonders bei der Arbeit mit jungen Menschen muss Erinnerung an die Vergangenheit immer in die Gegenwart münden! Dazu leisten die Gedenkstätten in NRW eine wichtigen Beitrag. Bei der Sommertour des Arbeitskreises Hauptausschuss der SPD-Fraktion NRW haben wir in dieser Woche solche Orte besucht. Ich habe viele Ideen für die Remscheider Erinnerungsarbeit mitgenommen, die ich in den nächsten Wochen etwa mit der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall und weiteren Initiativen besprechen möchte.
Die NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen seien herausragende Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit und zentrale Orte der Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Nazi-Regimes.
Den Auftakt der Tour machte am Montag, dem 27. Juli, ein Besuch des Lern- und Gedenkorts JAWNE in Köln. Heute erinnert ein Förderverein an das ehemals dort befindliche jüdische Reform-Realgymnasium Jawne. Ebenfalls dort befindet sich heute auch die Kindergedenkstätte Löwenbrunnen, die an die Deportation von über 1.100 jüdischen Kindern und Jugendlichen aus Köln während des Nationalsozialismus erinnert. Zuletzt sorgte hier die Aktion einer Tierschutzbewegung für Schlagzeilen, da die Aktivisten aus vorgeblicher Unwissenheit das Wasser des Löwenbrunnens rot einfärbten. Die SPD-Abgeordneten haben sich dort über die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder von JAWNE e.V. informiert und sich auch darüber ausgetauscht, wie das Wissen um die Bedeutung historischer Orte wieder verbreitert werden kann, damit sich solche Aktionen wie die der Tierschutz-Aktivisten zukünftig an diesen Orten nicht wiederholen.
Die zweite Station der Besuchstour führte die Abgeordneten am Montag zur Gedenkstätte Vogelsang IP bei Schleiden-Gemünd. Im Mittelpunkt stand der Austausch über die Jugend- und Schüler*Innen-Arbeit. Am Dienstag (28. Juli) und Mittwoch (29. Juli) folgten Besuche in der Gedenkhalle Oberhausen, im Haus der Jüdischen Kultur in der Alten Synagoge Essen sowie im Kreismuseum Wewelsburg in Büren.
Aktuell sind 29 Gedenkstätten im landesweiten Arbeitskreis NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. organisiert. „Die SPD-Fraktion macht sich stark dafür, die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit durch Unterstützung des Landes zu sichern und weiterzuentwickeln und kontinuierlich neue Projekte mit aufzubauen,“ betont Wolf.
„Der Ausbau von Maßnahmen zur Demokratieförderung und politischen Bildung ist auch Bestandteil des Masterplans gegen Rechtsextremismus, den wir zu Beginn des Jahres in den Landtag eingebracht haben.“ Darin fordert die SPD-Fraktion zudem, endlich den Weg für ein Demokratiefördergesetz auf Bundesebene freizumachen.